Gil Ofarim

Nach Anklageerhebung: Anwalt von Gil Ofarim hofft auf Freispruch

Der Sänger Gil Ofarim.

Der Sänger Gil Ofarim.

Leipzig. Der Medienanwalt von Gil Ofarim, Markus Hennig, hofft nach der Anklageerhebung gegen seinen Mandanten auf einen Freispruch. Das sagte Hennig, der sich den Angaben zufolge erstmals öffentlich äußerte, gegenüber dem NDR-Medienmagazin "Zapp".

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Der 39-jährige Ofarim hatte im vergangenen Oktober erklärt, von einem Hotelmitarbeiter in Leipzig wegen seines jüdischen Glaubens angefeindet worden zu sein. Der Vorwurf ließ sich laut den Ermittlern jedoch nicht erhärten, die Staatsanwaltschaft erhob daraufhin im April Anklage wegen Verleum­dung und falscher Verdächtigung. Das Landgericht Leipzig muss nun über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Gleichzeitig wurde das Verfahren gegen den Hotelmitarbeiter eingestellt.

Auf die Frage, warum gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den Hotelmitarbeiter kein Einspruch mehr eingelegt wurde, erklärt Anwalt Henning laut einer NDR-Mitteilung: „Herrn Ofarim ging es ursprünglich ohnehin nicht darum, jetzt hier eine einzelne Person verantwortlich zu machen, sondern ihm ging es darum, auf etwas aufmerksam zu machen, was ihm passiert ist und was er für inakzeptabel hält in den heutigen Zeiten.“ Auf die Rückfrage, ob Ofarim an seiner ursprünglichen Darstellung zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin festhalte, antwortete er: „Davon können Sie ausgehen.“

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„Ein Orkan, der über uns hereingebrochen ist“

Auch der Direktor des betroffenen „Westin“-Hotels in Leipzig, Andreas Hachmeister, äußerte sich gegenüber „Zapp“ zu der Wellen der Empörung nach den Vorwürfen von Ofarim: „Das war ein Orkan, der über uns hereingebrochen ist.“ Die weltweite Pressenachfrage sei kaum zu bewältigen gewesen. Neben den Medienanfragen seien auch Hassanrufe an der Tagesordnung gewesen: „Für mich persönlich hat sich ein Teil meines Lebens geändert.“

Hintergrund ist ein Vorfall am 4. Oktober 2021: Damals hatte der Musiker vor dem Westin-Hotel in Leipzig ein Video aufgenommen und darin gesagt, dass ihn ein Mitarbeiter des Hotels aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Am nächsten Morgen veröffentlichte er es auf Instagram. Das Video ging viral und löste zahlreiche Solidaritätsbekundungen aus. Ofarim erstattete später Anzeige, aber auch der betroffene Hotelmitarbeiter wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an. Nach fast sechs Monaten Ermittlungen kommt die Staatsanwaltschaft nun zu dem Schluss, dass Ofarims Schilderungen nicht bestätigt werden konnten.

RND/seb

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