Giuffre zu zugelassener Klage gegen Prinz Andrew: „Habe weiterhin die Chance, die Wahrheit aufzudecken“
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Virginia Giuffre spricht zu Reportern (Archivbild).
© Quelle: imago images/Ritzau Scanpix
Ein US-Bezirksrichter hat am Mittwoch eine Klage gegen den britischen Prinzen Andrew wegen sexuellen Missbrauchs der damals 17-jährigen Virginia Giuffre zugelassen. Die Verteidigung habe nicht bewiesen, dass die Klage, die im August eingereicht wurde, verfassungswidrig sei, gab Richter Lewis A. Kaplan am Mittwoch zu verstehen. Andrews Anwälte hatten argumentiert, die Klage sei wegen einer Vereinbarung nicht zulässig, die Giuffre 2009 mit Rechtsvertretern des US-Milliardärs Jeffrey Epstein erzielt habe.
Knapp zwei Tage später äußert sich Giuffre via Twitter zu der Zulassung der Klage. „Ich freue mich über die Entscheidung von Richter Kaplan, die es mir ermöglicht, meinen Fall gegen Prinz Andrew fortzusetzen. Ich bin froh, dass ich weiterhin die Chance haben werde, die Wahrheit aufzudecken“, schreibt sie.
Virginia Giuffre: „Ich gehe diesen Weg nicht allein“
Ihrem Anwaltsteam sei sie sehr dankbar. „Ihre Entschlossenheit hilft mir, Gerechtigkeit für diejenigen zu suchen, die mich und so viele andere verletzt haben. Mein Ziel war es immer, zu zeigen, dass die Reichen und Mächtigen nicht über dem Gesetz stehen und zur Rechenschaft gezogen werden müssen“, führt Giuffre aus. „Ich gehe diesen Weg nicht allein, sondern zusammen mit unzähligen anderen Überlebenden von sexuellem Missbrauch und Menschenhandel.“
Giuffre soll zum Sex mit Prinz Andrew gezwungen worden sein
Giuffre hatte den Prinzen im August verklagt und erklärt, sie sei im Jahr 2001 von Epstein und dessen einstiger Lebensgefährtin Ghislaine Maxwell zum Geschlechtsverkehr mit Andrew gezwungen worden. Richter Kaplan wies darauf hin, dass er von Rechts wegen dazu verpflichtet sei, in diesem Stadium des Rechtsstreits davon auszugehen, dass die von Giuffre erhobenen Vorwürfe wahr seien.
Epstein hatte sich in einer Gefängniszelle im Jahr 2019 das Leben genommen, ehe ein Prozess wegen sexuellen Missbrauchs gegen ihn beginnen konnte. Maxwell war kürzlich wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch verurteilt worden. Die Jury sprach sie in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig. Die Vorwürfe Giuffres gegen Andrew waren nicht Teil dieser Verfahren. Der Prinz hat die Anschuldigungen energisch zurückgewiesen.
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RND/nis mit AP