"Überholtes Denken"

Sarah Wiener kritisch gegenüber Pflicht zur Kalorienangabe auf Speisekarten

Sarah Wiener, Fernsehköchin, spricht in der Küche der Mensa der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE).

Sarah Wiener, Fernsehköchin, spricht in der Küche der Mensa der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE).

Berlin. Im Kampf gegen ungesunde Ernährung hauptsächlich auf Kalorien zu schauen, ist nach den Worten von Kochstar Sarah Wiener der falsche Weg. Manche Kalorienbombe könne sogar eine gesunde Wahl beim Essen sein, Nüsse mit ihren Vitaminen und Spurenelementen etwa: „Die Menge macht’s. Jeder, der schon einmal eine Handvoll Nüsse geknabbert hat, weiß, davon wird man ziemlich schnell und nachhaltig satt. Ausgewogenheit ist also ein weiteres Schlüsselwort“, sagte die 59-jährige Wiener der Deutschen Presse-Agentur. Auch deshalb hält die österreichische Grünen-Abgeordnete im Europäischen Parlament wenig von Kalorien-Angaben auf Speisekarten, wie sie in England in größeren Lokalen und Ketten jetzt Vorschrift sind.

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„Ich habe das Gefühl, bei derartigen Vorschlägen wird immer noch so getan, als wären Menschen Otto-Motoren: Kraftstoff rein, Energie raus. Ernährung ist aber wesentlich komplexer“, erläuterte die langjährige TV-Köchin mit Blick auf das britische Konzept.

Frischer Speiseplan statt Kalorienangabe

„Im Gegensatz zu einem leeren Tank ist unser Darm nämlich nicht unbewohnt. Er wird von unzähligen Mikroorganismen bevölkert, die nicht nur verarbeiten, was man ihnen hinwirft, sondern auch unser Immunsystem und unseren Stoffwechsel unterstützen“, sagte die Lebensmittel-Unternehmerin. „Die Schlussfolgerung: Wer seine Mitbewohner gut und vielfältig nährt, bleibt gesund und kurbelt den Stoffwechsel an.“ Wichtig sei ein vielfältiger, frischer Speiseplan. Auch der Grad der Verarbeitung der Nahrungsmittel spielt nach ihrer Überzeugung eine Rolle. Unverarbeitete, vollwertige, natürliche und vielfältige Lebensmittel seien wichtig.

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In England trat im April die Vorgabe in Kraft, nach der Ketten, Restaurants und Cafés mit mindestens 250 Beschäftigten auf ihren Karten angeben müssen, welches Gericht wie viele Kalorien hat. In Deutschland hat das Ernährungsministerium nach eigenen Angaben derartige Konzepte noch nicht abschließend bewertet.

RND/dpa

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