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Foto geht im Netz viral

Triathletin spricht sich gegen Stigmatisierung der Menstruation aus

Emma Pallant-Browne, hier bei ihrem Sieg des Ironman-Wettbewerbs im französischen Aix-en-Provence vergangenen Monat.

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Die britische Triathletin Emma Pallant-Browne wurde auf Instagram kritisiert, weil die Professional Triathlete Organization ein Lauffoto von ihr veröffentlicht hatte, auf dem Pallant-Browne einen Badeanzug mit Blutfleck trägt. Jemand hatte darunter kommentiert: „Nicht das schmeichelhafteste Bild von @em_pallant – sicherlich kann man es etwas besser zuschneiden.“

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In einem Artikel der britischen Internetzeitung „The Independent“ spricht die 34-Jährige über ihre Erfahrung. „Obwohl das Bild den Blutfleck auf meinem Badeanzug zeigte, dachte ich nicht, dass es etwas war, das mir peinlich sein sollte. Darauf bin ich wirklich stolz, denn es hat lange gedauert, bis ich meine Periode wiederbekam. Ich denke, wenn dieser Typ das wüsste, würde er dieses Bild nicht als etwas zum Zuschneiden betrachten“, so die Sportlerin.

Denn sie habe etwa vier Jahre lang keine Menstruation gehabt, erzählt die Britin. Nach einer Verletzung habe sie zum Triathlon gewechselt und wieder etwas zugenommen, und das sei der Auslöser dafür gewesen, dass ihre Periode wieder eingesetzt habe. „Rückblickend hatte ich definitiv Essprobleme. Ich habe nicht genug gegessen und war zu streng mit mir selbst, und ich weiß, dass das sehr ungesund war. Das ist etwas, worüber ich mit jungen Mädchen spreche. Ich denke, es ist ein superwichtiges Thema im weiblichen Ausdauerlauf, über das nicht genug gesprochen wird.“

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Das Foto anders zu schneiden wäre für sie nicht infrage gekommen. „Ich dachte, wenn dieses Foto beschnitten würde, wäre das eine Möglichkeit, so zu tun, als wären wir nicht alle Menschen. Ich habe das Gefühl, dass es für die nächste Generation wirklich gefährlich ist, Dinge in den sozialen Medien zu stark zu verherrlichen.“

Also habe sie auf den Kommentar des Instagram-Nutzers geantwortet und ihm gesagt, dass das Bild die Realität des Rennsports während ihrer Periode zeige. Daraufhin kamen viele Reaktionen, Leute hätten gesagt, jede andere Frau würde so ein Foto auf keinen Fall von sich veröffentlicht sehen. Dadurch habe sie sich motiviert gefühlt, das Foto selbst einfach noch einmal neu zu veröffentlichen, auf ihrem eigenen Instagram-Profil.

Es sei ihr wichtig zu vermitteln, dass das nicht ist, wofür man sich verstecken müsste. „Wenn Sie ein wenig Regelblut sehen, wie wir es im Sport oft sehen, müssen Sie sich nicht schämen. Und wenn jemand versucht, Sie zu beschämen, dann liegt die Schande ganz bei ihm.“

RND/dad

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