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Krieg in der Ukraine

Deutschland sperrt Luftraum für russische Flugzeuge

Ein Passagierflugzeug der russischen Luftfahrtlinie Aeroflot landet auf der Südbahn am Berlin Brandenburg Airport Willy Brandt (BER). (Archivfoto). Deutschland sperrt den Luftraum für russische Flugzeuge.

Ein Passagierflugzeug der russischen Luftfahrtlinie Aeroflot landet auf der Südbahn am Berlin Brandenburg Airport Willy Brandt (BER). (Archivfoto). Deutschland sperrt den Luftraum für russische Flugzeuge.

Als Reaktion auf den Angriff auf die Ukraine sperrt Deutschland, wie die gesamte EU, seinen Luftraum für russische Maschinen. Das Verbot gilt seit Sonntagnachmittag für Flüge nach Deutschland sowie Überflüge, wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte.

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Die Regelung, die zunächst für drei Monate geplant ist, greift nicht bei humanitären Flügen oder Notfällen. EU-Beamten zufolge ist es wahrscheinlich, dass russische Maschinen künftig nirgendwo mehr in der Union landen oder starten dürfen. Ein entsprechender Vorschlag sei in Arbeit. Die Lufthansa meidet bereits seit Samstagabend den russischen Luftraum und strickt ihre Flugpläne um.

+++ Alle Entwicklungen zu Russlands Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Verkehrsminister Volker Wissing hatte das Verbot am Samstagabend angekündigt. Russlands Präsident Wladimir Putin werde als „Kriegstreiber und Aggressor“ in die Geschichte eingehen, sagte Wissing am Sonntag. „Sein Angriff auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen und ist ein Bruch des Völkerrechts.“

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Alle EU-Länder sperren Luftraum

Inzwischen ist der Luftraum über allen EU-Staaten für russische Flugzeuge komplett gesperrt. Das Verbot trat in der Nacht zum Montag mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft. Deutschland hat seinen Luftraum bereits seit Sonntagnachmittag für Flüge nach Deutschland sowie für Überflüge russischer Maschinen gesperrt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Sonntag betont, der EU-Luftraum werde für jedes russische Flugzeug gesperrt sein, auch für die Privatjets von Oligarchen.

Russland wiederum sperrte seinen Luftraum für Großbritannien und einige EU-Länder. Damit dürfte der direkte Luftverkehr zwischen der EU und Russland weitgehend zum Erliegen kommen. Alternativ könnten Passagiere in Ländern umsteigen, die keine Flugverbote erlassen haben. So ist Istanbul ein Drehkreuz, das Westeuropa und weiter auch Russland bedient.

Lufthansa umfliegt russischen Luftraum

Die Lufthansa kündigte an, ihre Flugpläne nach Fernost umzustricken. Den russischen Luftraum will der Konzern mit seinen verschiedenen Fracht- und Passagier-Gesellschaften mindestens bis zum kommenden Wochenende meiden. Damit sind erhebliche Umplanungen bei Flügen nach China, Japan und Korea notwendig. Die Flugzeuge sollen Russland südlich umfliegen.

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Die niederländische KLM hatte am Samstag einen ähnlichen Schritt angekündigt und dies mit dem neuen Exportverbot von Flugzeugersatzteilen nach Russland begründet. Man könne so nicht mehr garantieren, dass Flüge nach Russland oder über russisches Territorium sicher zurückkehren könnten.

Man rechne auf den neuen Routen mit Flugzeitverlängerungen um ein bis zwei Stunden, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Die Maschinen könnten wegen des höheren Kerosinbedarfs zwischen 5 und 20 Prozent weniger Fracht laden, was zu einem geringeren Platzangebot führe.

Das dürfte im ohnehin stark ausgelasteten Frachtverkehr zu weiter steigenden Preisen und möglichen neuen Engpässen in den Lieferketten führen. Die Route über Russland, das sich von der Ostsee bis zum Pazifik über elf Zeitzonen erstreckt, ist die mit Abstand kürzeste Verbindung zwischen Mitteleuropa und Fernost. Der russische Staat hat sich in der Vergangenheit den „Sibirien-Transit“ mit Überfluggebühren bezahlen lassen, die nun entfallen. Auf den südlichen Alternativrouten müssen ebenfalls Überflugrechte organisiert und bezahlt werden.

RND/dpa

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