Italiens neue Regierung will Brücke nach Sizilien bauen
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Die Straße von Messina trennt das italienische Festland von der Insel Sizilien (hinten).
© Quelle: imago stock&people
An der Straße von Messina sind sich das italienische Festland und die Insel Sizilien zum Greifen nahe. An ihrer schmalsten Stelle ist die Meerenge gerade einmal 3,1 Kilometer breit. Der Bau einer Brücke zwischen der kalabrischen Stadt Villa San Giovanni und der sizilianischen Hafenstadt Messina steht bereits seit Jahrzehnten zur Diskussion. Nun könnte das Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden.
Verkehrsminister Salvini: 100.000 neue Jobs durch Brückenbau
Wie der neue italienische Verkehrsminister und Chef der rechten Regierungspartei Lega, Matteo Salvini, in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa“ sagte, soll bereits innerhalb der kommenden zwei Jahre mit den Arbeiten begonnen werden.
Das Projekt solle Sizilien enger an das Festland anbinden und 100.000 neue Jobs schaffen, so der Verkehrsminister nach Medienangaben: „Der Start der Bauarbeiten für die Brücke über die Meerenge von Messina ist eines meiner prioritären Ziele als Minister.“
Das würde die Brücke für Reisende bedeuten
Auch Reisende könnten von der neuen Brücke profitieren. Derzeit müssen Urlauberinnen und Urlauber eine Fähre zur Überquerung der Straße von Messina nutzen – das ist nicht nur mit einer längeren Überfahrtszeit (etwa 20 Minuten) verbunden, sondern auch mit Wartezeiten bis zum Eintreffen der Fähre.
Wird die Brücke tatsächlich gebaut, können Reisende die Meerenge künftig in wenigen Minuten mit dem eigenen Auto oder bequem mit dem Zug überqueren – und dabei in Ruhe die etwas erhöhte Sicht auf das Meer und Kalabrien beziehungsweise Sizilien genießen.
Bau soll knapp 10 Milliarden Euro kosten
Die Kosten für den Bau sollen laut der neuen italienischen Regierung knapp 10 Milliarden Euro betragen. „Ich denke, dass sich die Brücke in anderthalb Jahren bezahlt machen wird“, so Salvini weiter.
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Palermo soll künftig mit einem Hochgeschwindigkeitszug von Berlin aus erreichbar sein.
Die Finanzierung will Italien aber nicht allein tragen: „Am 5. Dezember werde ich mit den Verkehrsministern in Brüssel sein und um eine wichtige Kofinanzierung der Verbindung Palermo–Berlin, zu der auch die Brücke gehört, bitten“, sagte Salvini gegenüber „La Stampa“. Es handle sich dabei um ein transeuropäisches Netz, deshalb solle es in „erheblichem Umfang“ von der EU finanziert werden.
Erstes Bauvorhaben scheiterte
Zwischen 2001 und 2005 flossen bereits 200 Millionen aus der Staatskasse in die Planung einer solchen Brücke. Letztendlich wurde das Vorhaben damals jedoch aus Kostengründen fallen gelassen. Außerdem gibt es bis heute Sicherheitsbedenken, da das Gebiet erdbebengefährdet ist.
RND/jaf