Bulgariens Tourismus leidet unter dem Krieg in der Ukraine
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Der Strand von Sweti Wlas in Bulgarien (Archivfoto). Bulgariens Tourismus steht vor neuen Herausforderungen.
© Quelle: picture alliance / Elena Lalowa/
Sofia. Statt Feriengäste empfangen bulgarische Hotels an der Schwarzmeerküste nun Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Ski-Touristen aus Russland steckten in dem Urlaubsland fest, da Bulgariens Luftraum wegen der russischen Invasion in die Ukraine für russische Flugzeuge geschlossen wurde. Für die gestrandeten Feriengäste gab es einen Sonderflug der russischen Aeroflot.
Die Aussichten für Bulgariens Fremdenverkehr sind aktuell eher düster. „In einer Situation, bei der es im Schwarzen Meer Kriegsschiffe gibt, können wir keine Touristen erwarten“, beklagte Tourismus-Minister Hristo Prodanow.
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Hotels am Strand von Slantschew Brjag. (Archivfoto) Statt Feriengäste empfangen bulgarische Hotels an der Schwarzmeerküste nun Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
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Neue Buchungen von ausländischen Feriengästen bleiben nach der Ukraine-Invasion Medienberichten zufolge aus. Allein aus Deutschland kamen im Juli und August 2021 amtlichen Angaben zufolge gut 108.000 Feriengäste nach Bulgarien.
300 Kilometer bis zur Ukraine-Grenze
Für Urlauberinnen und Urlauber aus Mittel- und Westeuropa dürfte Bulgarien nun aber zu nah am Kriegsschauplatz liegen - das südöstliche EU-Land ist von der Ukraine weniger als 300 Kilometer entfernt. Allerdings ist Tourismus ein wichtiger Sektor der Volkswirtschaft des ärmsten EU-Landes. Vor der Corona-Pandemie lag sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) noch bei gut 13 Prozent.
Mit Touristinnen und Touristen aus Russland dürfte Bulgarien im Sommer 2022 auch wegen des enormen Wertverfalls des russischen Rubels kaum noch rechnen. Ob die vielen russischen Besitzer von Immobilien an der bulgarischen Schwarzmeerküste trotz unterbrochener Linienflüge doch nach Bulgarien reisen können, ist fraglich. „Das Schlimme ist, dass wahrscheinlich jetzt auch Ukrainer nicht zum Urlaub kommen werden“, sagt Galin Georgiew der bulgarischen Zeitung „24 Tschassa“. Er leitet ein großes Reiseunternehmen, das bis vor kurzem auf den russischsprachigen Markt spezialisiert war.
RND/dpa