Modellprojekte wackeln: Sylts Teilnahme unklar, erste Ostseebetriebe steigen aus

Für die Tourismus-Modell-Regionen in Schleswig-Holstein hat sich auch Sylt beworben.

Für die Tourismusmodellregionen in Schleswig-Holstein hat sich auch Sylt beworben.

Mit dem Modellprojekt will Schleswig-Holstein zeigen, wie coronakonformer Tourismus gelingen kann. Offenbar keine leichte Aufgabe, denn zuletzt vermeldeten mehrere der ausgewählten Regionen, den Start verschieben zu wollen. Auf der Urlaubsinsel Sylt steht das Projekt sogar möglicherweise ganz auf der Kippe.

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Die Gemeinde Sylt zählt zum Landkreis Nordfriesland, der als einer von vier Modellregionen ausgewählt wurde und am 1. Mai loslegen will. Ursprünglich wollte die Insel dann ein eigenes Konzept umsetzen – doch dieses wurde nun einer Runde aus Bürgermeister, Tourismuschefs und Sylter Unternehmern als nicht umsetzbar bewertet, wie der NDR berichtet. Neben einer ausgeweiteten Teststrategie waren auch Anreisekontrollen vorgesehen. Dazu seien aber weder die Bahn noch die Polizei berechtigt.

Das Land Schleswig-Holstein habe nicht die nötige Rechtsgrundlage geschaffen, so die Kritik aus der Runde. „Es war nie die Rede davon, dass wir für die Modellprojekte noch ergänzende Gesetzesänderungen irgendwo vorlegen können“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) laut NDR zu dem Vorwurf.

Entscheidung auf Sylt soll am Donnerstag fallen

Am kommenden Donnerstag solle darüber entschieden werden, ob sich Sylt den Bedingungen der Modellregion Nordfriesland anschließen wird – oder ganz aus dem Tourismustest aussteigt. Das würde viele Stornierungen zur Folge haben. Denn nachdem bekannt geworden war, dass Sylt an dem Modellprojekt teilnehmen würde, hatte sich die Nachfrage nach Ferienunterkünften versechsfacht.

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Auch in der inneren Lübecker Bucht mit den Gemeinden Scharbeutz, Timmendorfer Strand, Sierksdorf sowie der Stadt Neustadt gab es einen Buchungsansturm, obwohl sich der Auftakt für Ferienwohnungen vorbehaltlich auf den 26. April und für Hotels auf den 3. Mai nach hinten verschoben hat. „Wir haben 20 Zimmer und waren annähernd ausgebucht“, sagte Marc Dreyer, Inhaber vom Arthotel Mare in Scharbeutz, gegenüber den „Lübecker Nachrichten“. Doch nach der Verschiebung kündigte der Hotelier an, dass eine Teilnahme nicht mehr infrage komme.

Hohe Auflagen für Betriebe

Als Gründe nannte Dreyer Datenschutzbedenken und hohe Auflagen, die nicht zu erfüllen seien. So müssten Betreiber sich um private Gesundheitsdaten der Gäste kümmern. Außerdem erwarte er aufgrund der Teststrategie einen raschen Anstieg der Inzidenz. Überschreitet diese den Wert 100, müsste das Projekt sofort gestoppt werden.

Auch einzelne Vermieter von Ferienwohnungen sind dem Bericht zufolge aus dem Modellprojekt wieder ausgestiegen. Gleichzeitig seien andere Betriebe nachträglich zugelassen worden. In der kommenden Woche soll dann feststehen, welche Betriebe bei dem Modellprojekt mitmachen. Am Dienstag soll die Lage noch einmal bewertet werden. Das könnte auch Auswirkungen auf den Starttermin haben.

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RND/cs

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