Österreich im Lockdown: Tourismusbranche bangt um die Skisaison
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Aktuell sind einige Skigebiete noch geöffnet – am Montag aber geht Österreich in den Lockdown.
© Quelle: Andre Schönherr/TVB Stubai/dpa-
Wien. Österreich geht erneut in den Lockdown: Nachdem bereits ein Lockdown für Ungeimpfte gilt, müssen sich nun auch Geimpfte und Genesene für maximal 20 Tage einschränken. In dieser Zeit gilt 24 Stunden am Tag eine Ausgangssperre, Ausnahmen sind nur möglich für Schülerinnen und Schüler, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in Präsenz arbeiten müssen, sowie zur körperlichen Ertüchtigung. Das heißt: Auch für Geimpfte und Genesene fällt der Winterurlaub womöglich bis einschließlich 12. Dezember flach.
Einen erheblichen Imageschaden für den Tourismus befürchtet die Hotelbranche. Das völlige Ausufern der Corona-Krise werfe ein schlechtes Licht auf das Land, sagte Susanne Kraus-Winkler vom Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Touristinnen und Touristen seien nicht nur wegen der schönen Landschaft gekommen, sondern auch wegen des Gefühls der Sicherheit. „Sicherheit ist die neue Währung im Tourismus“.
Lockdown in Österreich: Hotelbranche schreibt Weihnachtsurlaub ab
Der Lockdown selbst sei alternativlos. „Wir müssen das jetzt mittragen“, sagte Kraus-Winkler. Der klassische Weihnachtsurlaub sei wohl gelaufen. Da sei allenfalls noch mit ein paar Stammgästen zu rechnen. Die Branche setze auf ein Durchstarten in der zweiten Saisonhälfte ab Mitte Januar. „Wir hoffen, dass noch was zu retten ist“, so die Expertin. Kanzler Alexander Schallenberg hat Wirtschaftshilfen für die betroffenen Branchen angekündigt.
Durch die Schließung aller Hotels und Lokale im Lockdown verzögert sich der Saisonstart – beziehungsweise wird ausgesetzt. Einige Skiorte sind bereits in die Saison gestartet – müssen nach diesem Wochenende aber wieder schließen. Der Tiroler Skiort Ischgl, einst als Superspreader-Ort bekannt geworden, wollte am 25. November die Skisaison eröffnen.
Österreich: Skifahren bis Montag noch unter 2G-Regeln möglich
Auf den Pisten gilt bisher eine 2G-Regelung, nur Geimpfte oder Genesene dürfen zum Skifahren in die Berge. Ungeimpfte dürfen das Haus ohnehin nur mit triftigem Grund verlassen. Gleichzeitig hat Deutschland jüngst eine Reisewarnung für Österreich ausgesprochen. Das hatte zu einer Stornowelle in den Hotelbetrieben geführt, heißt es. Seit Sonntag müssen nicht genesene oder ungeimpfte Österreich-Reisende nach der Rückkehr nach Deutschland für mindestens fünf Tage in Quarantäne. Generell soll in Österreich ab dem 1. Februar 2022 eine Impfpflicht gelten, nach maximal sieben Monaten muss eine Drittimpfung erfolgen, um noch vollständigen Impfschutz zu haben.
In der Wintersaison entfielen zuletzt knapp 37 Prozent aller Übernachtungen auf deutsche Touristinnen und Touristen. Mit einem Hotelsterben rechnet Kraus-Winkler jedoch nicht. Der Umsatzausfall werde wohl durch die Regierung zumindest teilweise abgefedert. Die große Frage sei jedoch, wann man endlich wieder positive Signale als Tourismusziel aussenden könne.
RND/msk/dpa