Etliche Skilifte sind abgestellt

Skigebiete wegen Schneemangel dicht: Gibt es noch Hoffnung für den Skiurlaub?

Freizeitsportler fahren auf einer Kunstschneepiste Ski. In vielen niedrig gelegenen Skigebieten sieht es zur Zeit schlecht aus mit dem Wintersport. Bei Temperaturen um die zehn Grad ist auch die Produktion von Kunstschnee nicht mehr möglich.

Freizeitsportler fahren auf einer Kunstschneepiste Ski. In vielen niedrig gelegenen Skigebieten sieht es zur Zeit schlecht aus mit dem Wintersport. Bei Temperaturen um die zehn Grad ist auch die Produktion von Kunstschnee nicht mehr möglich.

Eigentlich tummeln sich Anfang Januar Tausende Ski- und Snowboardfans auf den Pisten der Schweizer und österreichischen Skigebiete. Doch stattdessen sind vielerorts Sommer­rodelbahnen geöffnet, Mountainbike­fans sowie Wanderinnen und Wanderer sind unterwegs. Es ist zu warm für den Betrieb von Skiliften, selbst Kunstschnee kann vielerorts nicht mehr produziert werden. Auch in Deutschland vermiesen Temperaturen über zehn Grad und Regen den Skigebieten den Start in die Wintersaison.

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Vor allem Skigebiete unter 1500 Metern Höhe betroffen

Probleme haben vor allem Skigebiete in niedrigeren Lagen. „In der ganzen Schweiz liegt gerade wenig Schnee“, so Markus Berger, Sprecher von Schweiz-Tourismus, Ende Dezember gegenüber dem Portal „20 Minuten“. Pisten unterhalb von 1500 Metern seien momentan nur bedingt verfügbar und nur, wenn technisch beschneit werden könne.

Wozu das führt, zeigten die Meteorologen des SRF auf Twitter. Sie posteten ein eindrucksvolles und zugleich erschreckendes Bild aus Appenzell, das auch in vielen anderen Schweizer Skigebieten hätte aufgenommen werden können: Ein schmaler, weißer Schneestreifen zieht sich durch eine ansonsten grüne Landschaft. Zu verdanken ist er wohl nur dem Einsatz von Schneekanonen.

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Mehrere Skigebiete in Schweiz und Österreich geschlossen

In der Schweiz stehen laut dem Portal „Skiresort“ 465 von 1283 Skiliften still. Etwa Dutzend Skigebiete mussten wegen des Schneemangels komplett schließen, darunter Splügen-Tambo im Kanton Graubünden. Seit Montag werden dort vorerst keine Anlagen mehr betrieben. „Es ist uns nicht mehr möglich, die Pisten zu präparieren, da wir zu viel Wasser in unseren Pisten haben und der Schnee in der Nacht nicht mehr gefriert“, teilen die Berg­bahnen auf ihrer Website mit.

Sattel-Hochstuckli hat an Heiligabend auf den Sommer­betrieb umgestellt – dort ist statt der Skilifte die Sommerrodelbahn auf 1200 Metern in Betrieb. Und selbst am Flumserberg, das sich bis auf einer Höhe bis zu 2222 Metern erstreckt, sind nur 24 von 65 Pistenkilometern geöffnet.

Wintersportler fahren im Skigebiet Salzburger Land über eine Piste – drum herum ist alles grün.

Wintersportler fahren im Skigebiet Salzburger Land über eine Piste – drum herum ist alles grün.

In Österreich ist die Lage etwas besser, hier laufen 1730 von 2283 Skiliften. Doch mehrere Skigebiete in niedrigeren Lagen haben ganz geschlossen, darunter Gapfohl in Bodensee-Vorarlberg, die Nordkette in Innsbruck und die Marienbergbahnen Biberwier in der Tiroler Zugspitz-Arena.

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Skilifte in höheren Skigebieten laufen

Besser sieht es in den höher gelegenen Skigebieten aus: In den beliebten österreichischen Orten Kitzbühel, Obertauern, Sölden und Ischgl sind nach Angaben der österreichischen Alpinsport­plattform „Bergfex“ fast alle Skilifte in Betrieb. Das führt dazu, dass es in den Skiorten oberhalb von 1500 Metern oftmals sehr voll auf den Pisten ist.

Skigebiete im Allgäu warten auf Schnee

Auch die Skiorte im bayerischen Allgäu bangen. „Wir warten auf Schnee“, heißt es auf der Website des Skilifts Berger Höhe bei Wangen im Allgäu. Dort stehen der Lift- und Loipenbetrieb still. Eine Webcam des kleines Skigebietes auf etwa 610 Metern zeigt eine grüne Wiese, angesagt sind Temperaturen um die zehn Grad.

Skurrile Bilder aus der Schweiz: Skifahrer benutzen einen Lift auf einer künstlich beschneiten Piste inmitten eines schneefreien Feldes im Skigebiet Schwarzsee.

Skurrile Bilder aus der Schweiz: Skifahrer benutzen einen Lift auf einer künstlich beschneiten Piste inmitten eines schneefreien Feldes im Skigebiet Schwarzsee.

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Auch die Lifte im Skizentrum Mitterdorf, im Gebiet um die Gemeinde Sankt Engelmar, am Predigtstuhl, im Pöller Skidreieck sowie im Skigebiet Arber nahe der tschechischen Grenze stehen still. „Wir müssen leider den Start in die Skisaison auf unbestimmte Zeit verschieben“, heißt es auf der Website des Arbers. Das Tauwetter mit anhaltendem Regen mache ein sinnvolles und sicheres Skifahren unmöglich. Lediglich für Fußgänger hat die Gondelbahn auf den 1455 Meter hohen Großen Arber geöffnet.

Gibt es noch Hoffnung auf Schnee?

Andernorts sieht es nur wenig besser aus. Vom bayerischen Ruhpolding über das Kleinwalsertal, das Lengries, Hindelang-Oberjoch und das Riedberger Horn bis zum Hündle in Oberstaufen: Die Skilifte laufen bestenfalls eingeschränkt. Und das auch nur dank Kunstschnee, wie Webcambilder zeigen.

Zwar bleiben den Betreibern noch einige Wochen bis zum Ende der Saison Mitte März, jedoch ist derzeit noch ungewiss, wann sie ihre Anlagen wieder öffnen können. „Es sieht aktuell schlimm aus“, sagt Wetter­kontor-Meteorologin Britta Siebert-Sperl gegenüber dem Redaktions­Netzwerk Deutschland. Die Alpen­nordseite treffe es derzeit am heftigsten, dort lag die Schneefall­grenze zuletzt häufig bei über 1500 Metern. An der Südseite sehe es etwas besser aus.

Die Meteorologin rechnet „bis Mitte und aller Voraussicht nach auch bis Ende Januar“ nicht mit Besserung. „Es könnte ab und an mal ein wenig schneien. Das ist dann aber eher Nassschnee, nichts für Wintersportler. Nach einem Wintereinbruch sieht es derzeit nicht aus. Da müsste sich schon arg etwas ändern in den Modellen“, meint Siebert-Sperl.

Auch in Österreich ist kurzfristiger Schnee nicht in Sicht: Zwar sinken die Temperaturen am Dienstag zumindest auf den Bergen und eine schwache Front bringt oberhalb von 1500 Meter auch ein paar Flocken, doch große Neuschnee­mengen werden nicht erwartet, und am Wochenende sind sogar frühlingshafte Höchstwerte bis zu 15 Grad in Österreich möglich.

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Bekomme ich mein Geld für den Skiurlaub zurück?

Und was, wenn das Worst-Case-Szenario eintritt und die Lifte im Urlaub stillstehen? Skigebiete wie Splügen-Tambo zahlen Urlauberinnen und Urlaubern Geld zurück: Solange das Skigebiet geschlossen ist, werden bezahlte Skischulstunden zurückerstattet, Mehrtageskarten ebenfalls.

Reisekosten allerdings gibt es nur in seltenen Fällen zurück, so Reiserechts­anwalt Paul Degott gegenüber der Deutschen Presseagentur. Denn Schneemangel gehöre zu den möglichen Risiken eines Skiurlaubs und liege nicht in der Steuerungs­fähigkeit von Reise­veranstaltern. Eine Ausnahme sei, wenn der Veranstalter in seinem Katalog oder auf seiner Website bestimmte Zusagen zu dem Reiseziel gemacht hat – eine „Schneegarantie“ oder „Schneesicherheit“ zum Beispiel.

Auch Individual­reisende müssen auf die Kulanz von Hotels hoffen. Denn grundsätzlich bleibe die Zimmerbuchung bei Schneemangel bestehen, „der Anbieter erbringt ja seine Leistung“, sagt Degott.

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