GDL fordert mehr Geld: Drohen weitere Bahnstreiks?
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Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft GDL, kündigt neue Verhandlungen mit der Deutschen Bahn an (Archivbild).
© Quelle: imago images/Mauersberger
Bereits zweimal in diesem Jahr stand der Bahnverkehr deutschlandweit still. Ein dritter Streik, der 50 Stunden dauern sollte, wurde von der Eisenbahngewerkschaft (EVG) kurzfristig abgesagt, nachdem sie sich mit der Deutschen Bahn auf einen Vergleich geeinigt hatte. Die Verhandlungen zwischen beiden Seiten gehen trotzdem weiter, laut EVG könnte es jederzeit wieder zu neuen Streiks kommen.
Doch während Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer in Deutschland auf eine Einigung zwischen Bahn und EVG hoffen, kündigen sich bereits die nächsten Tarifverhandlungen für die DB an. Denn die andere Gewerkschaft im Eisenbahnbereich in Deutschland, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), hat am Montag, den 5. Juni, neue Forderungen für die Tarifverträge ihrer Mitglieder veröffentlicht. Auch diese könnten wieder zu bundesweiten Warnstreiks führen, wie die Vergangenheit gezeigt hat.
Tarifverträge zwischen Bahn und GDL laufen im Herbst aus
Die GDL hatte ihre Mitglieder nach Berlin eingeladen, dort präsentierte der Gewerkschaftschef, Claus Weselsky, welche Forderungen die GDL für die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn stellt. Neben einer deutlichen Lohnerhöhung fordert sie auch eine Arbeitszeitverkürzung.
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Unter anderem soll es eine „allgemeine Entgelterhöhung“ von 555 Euro geben, zusätzlich sollen die Zulagen für Schichtarbeiter um 25 Prozent erhöht werden. Außerdem fordere man eine Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter, so Weselsky. Auch ein steuerfreier Inflationsausgleich über 3000 Euro gehört zu den Forderungen der GDL.
Der neue Tarifvertrag soll nach Vorstellung der GDL nur für zwölf Monate gültig sein. Der aktuell gültige läuft im Oktober 2023 aus.
Es ist also durchaus denkbar, dass der Bahnverkehr in Deutschland auch nach einer Einigung zwischen EVG und DB nicht zur Ruhe kommen wird. Dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer nicht vor Streiks zurückschreckt, hat sie in der Vergangenheit häufiger bewiesen, zuletzt sogar während der Corona-Pandemie, wofür sie von einigen Seiten heftig kritisiert wurde.
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