Flugchaos, Buchungszahlen und Co.

Teurere Last-Minute-Reisen, reibunglose Ferien für die Meisten: Was der Tui-Chef vom Urlaubssommer erwartet

Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert blickt optimistisch auf die Sommerferien – trotz des Chaos an vielen Flughäfen (Symbolbild).

Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert blickt optimistisch auf die Sommerferien – trotz des Chaos an vielen Flughäfen (Symbolbild).

Personalmangel, gestrichene Flüge und ein defektes Gepäckband am Flughafen Düsseldorf haben zum Start der großen Ferien in NRW am Wochenende für aufgeheizte Stimmung gesorgt. So manche Reisende dürften nun mit bangem Blick auf den Tag blicken, an dem sie in den Sommerurlaub fliegen.

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Was erwartet Deutschlands größter Reiseveranstalter von den nächsten Monaten? Ein Blick auf fünf Prognosen von Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert – zur Lage an den Flughäfen, Preissteigerungen und Reisetrends.

1. „Ferien werden für überwiegende Mehrheit reibungslos verlaufen“

Trotz des Abfertigungschaos an Flughäfen macht der Deutschland-Chef von Tui Reisenden Hoffnung auf einen entspannten Sommerurlaub. „Trotz aller Herausforderungen aufgrund von Personalengpässen in der Branche werden die Ferien für die überwiegende Mehrheit reibungslos verlaufen. Der Urlaub 2022 wird ein Guter werden“, sagt er.

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Auch für Tui sind die Aussichten derzeit rosig: „Wir kommen auf jeden Fall an das Niveau des Sommers 2019 heran“, prognostiziert Baumert. Es gebe auch eine ganze Reihe von Destinationen, die darüber liegen – wie Griechenland, Türkei und Mallorca.

Auch die Buchungen für die Monate September und Oktober zögen seit einigen Tagen kräftig an. Tui könne nicht feststellen, dass sich die Menschen wegen der Abfertigungsprobleme an Flughäfen mit Buchungen zurückhielten. Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass Kunden bei den sogenannten Flextarifen verstärkt die Option nutzten, kostenfrei bis 15 Tage vor Abreise umzubuchen oder zu stornieren. „Sie wollen alle in Urlaub“, sagt Baumert. „Aber wir verzeichnen Rekordwerte bei den Anrufen bei unseren Kundenhotlines.“

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2. Urlauber haben Beratungsbedarf

Etwa 1000 zusätzliche Anrufe beantworten Tui-Mitarbeitende laut Baumert derzeit pro Tag. Die allermeisten Urlauberinnen und Urlauber haben Fragen rund um ihren Flug – unter anderem wollen sie wissen, wann sie am Flughafen sein müssen.

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Auf den gestiegenen Beratungsbedarf reagiere der Konzern: „Wir werden eine zusätzliche Hotline schalten - für Reisende, die bereits am Airport sind und die vielleicht ihren Flug verpasst haben und nicht wissen, was jetzt zu tun ist.“ Das Hotline-Personal werde dafür verdoppelt.

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3. Tuifly streicht keine Flüge

Anders als manche Airlines wie beispielsweise Lufthansa will die konzerneigene Fluggesellschaft Tuifly keine Flüge streichen. Der Flugplan der eigenen Maschinen bleibe bestehen, wie auch Planungen für zusätzliche Reserveflugzeuge zu Spitzenzeiten.

Aber: Auch Kundinnen und Kunden von Tui sind nicht vor bösen Überraschungen geschützt. Denn nicht alle Flüge führt der Veranstalter mit eigenen Tuifly-Maschinen durch - auf einigen Strecken greift er auf andere Carrier zurück. Im Sommer fliegt Tui Deutschland bis zu sechs Vollcharterflüge pro Woche mit Eurowings von Hamburg und Berlin in Richtung Griechenland und Spanien. Von Juni bis September hat Tui Deutschland zudem an den Flughäfen Saarbrücken und Nürnberg größere Kontingente bei Smartlynx eingekauft und ab Paderborn und Leipzig bei Freebird Europe.

Tipp, um dem Flugchaos zu entgehen: „Oftmals lohnt sich ein Flughafenwechsel für den Start in den Urlaub aus einem Bundesland, in dem Ferien noch nicht begonnen haben“, so Baumert.

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4. Last-Minute-Reisen teurer

Die allgemeinen Preissteigerungen schlagen Baumert zufolge noch nicht in vollem Umfang auf Tui-Pauschalreiseangebote durch. „Die Verträge mit Hotels und Airlines für den Sommer haben wir schon 2021 gemacht.“ Aber: Besonders an beliebten Zielen würden diese Kontingente nun knapp. Damit stoppt der Verkauf aber nicht. „Wir kaufen dann zu tagesaktuellen Kursen weiter zu, gestiegene Treibstoff- und Lebensmittelpreise können sich dann deutlich bemerkbar machen.“

Das heißt: Last-Minute-Reisen würden nicht mehr so günstig sein wie vor der Pandemie. „Preissteigerungen von bis zu zehn Prozent werden hier keine Seltenheit sein“, sagte Baumert. Besonders knapp würden die Kontingente inzwischen beispielsweise auf beliebten griechischen Inseln wie Rhodos, auf Ibiza, an der Algarve, sowie an der Ostseeküste.

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5. Die Deutschen gönnen sich mehr

Die Deutschen buchten derzeit länger und hochwertiger, sagt der Chef von Tui-Deutschland. Dies habe dazu geführt, dass die Durchschnittsumsätze im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent gestiegen seien. „Die Menschen bleiben länger oder buchen sich ein schöneres Zimmer. Wir sehen hier einen gewissen Nachholbedarf.“ Die Inflation spiele dabei noch keine Rolle.

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