Ermin Vojnikovic hat nach einem Jahr Pause gedacht, dass es auch ohne geht. Und sich getäuscht: „Es hat immer mehr gekribbelt“, sagt der 51-Jährige. Nun ist er zurück – als Trainer des SV Weetzen. Beim Kreisligisten folgt er auf Kai Kühl, der mit seinem Rücktritt viele überrascht hat.
Weetzen. An seine letzte fußballfreie Zeit kann sich Kai Kühl kaum erinnern. Von klein auf kickte er beim SV Weetzen, trainierte schon während seiner aktiven Zeit Jugendmannschaften und übernahm 2019 die erste Mannschaft. Nach drei Jahren zieht das Weetzener Urgestein nun einen Schlussstrich – nach der erfolgreichsten Kreisligasaison seit fast 20 Jahren. „Die meisten waren schon erstaunt. Viele haben gedacht, dass ich das ewig mache. Einige waren auch wirklich traurig“, berichtete Kühl von den Reaktionen seiner Spieler, denen er diesen Entschluss schon früh mitteilte. „Letztlich habe ich das sehr klar begründet. Ich habe das Gefühl, ich bin einfach mal platt und brauche Pause vom Trainergeschäft. Das haben alle verstanden.“
Insbesondere die Corona-Jahre kosteten Kühl Kraft. Das nervenaufreibende Stop and Go im Amateurfußball unter ständig wechselnden Bedingungen brachten den ehrgeizigen Übungsleiter an seine Grenzen. „Man musste sich mehr mit Verordnungen beschäftigen als mit Fußball.“ Dass seine Mannschaft in dieser Zeit trotz der widrigen Umstände einen gewaltigen Sprung machte, zeigt die abgelaufene Saison. Bis zum letzten Spieltag hatte der SVW Chancen auf die Meisterschaft in der Staffel 4. Am Ende stand ein guter dritter Platz. „Ich glaube, das war ein guter Abschluss so“, meinte Kühl. „Ich habe damals bewusst erst einmal für drei Jahre zugesagt, weil dann oft der Punkt kommt, an dem neuer Input nötig ist.“