Hannover-Marathon

Zwei deutsche Gewinner: Erster Titel für Hendrik Pfeiffer, Domenika Mayer überrascht

Sein erster Titel: Hendrik Pfeiffer siegt bei den Männern.

Sein erster Titel: Hendrik Pfeiffer siegt bei den Männern.

Hannover. Am Ende sind die Fersen blutig gescheuert und die Socken wohl nicht mehr zu retten. Hendrik Pfeiffer ist es egal, er hätte sich für diesen ersten Titel seiner Karriere die Hacken abgelaufen. Der Wattenscheider hat Spaß gehabt und in Hannover beide Ziele erreicht. Er gewann überlegen die deutsche Meisterschaft im Marathon und blieb in 2:10:58 Stunden um zwei Sekunden auch im angepeilten Zeitrahmen. „Das ist etwas sehr Besonderes für mich, ich bin superzufrieden. Hannover war wie ein Heimspiel für mich“, sagte Pfeiffer, der sich vor den Interviews die Schuhe ausgezogen hatte, kurz auf seine lädierten Füße blickte und bemerkte: „Die se­hen normalerweise deutlich schlimmer aus, alles okay.“ Bei den Frauen ging der Titel an die Regensburgerin Domenika Mayer.

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Dass so viele Leute an der Strecke waren, dass ein solcher Wettkampf wieder möglich war, bezeichnete der Hannover-Sieger als „größtes Ge­schenk“. Was den 29-jährigen Olympioniken zudem freute: „Die Leute kannten mich, ich hab meinen Namen sehr oft gehört, das hat mich total motiviert.“ Bei Kilometer 30 setzte sich Pfeiffer ab und ging den Rest der Strecke ohne Pacemaker an. „Es ist toll hier und schnell, aber wenn der Wind kommt, dann richtig“, berichtete Pfeiffer, der sich jedoch durchkämpfte und ja noch eine Rechnung offen hatte – 2017 war er in Hannover Zweiter im Halbmarathon geworden. „Die ist nun beglichen. Ich bin sehr glücklich“, sagte Pfeiffer, der so­wohl die Norm für die WM im Juli in Eugene (USA) als auch für die EM im August in München schaffte. Vor heimischem Publikum will Pfeiffer unbedingt dabei sein, ein Doppelstart ist ausgeschlossen.

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Athletenmanager Christoph Kopp hatte erstmals zwei deutsche Sieger in Hannover vorhergesagt und behielt recht. Allerdings siegte bei den Frauen nicht die favorisierte Rabea Schöneborn, die am Ende körperliche Probleme hatte. Drei Wochen nach einer Corona-Infektion überraschte Mayer bei ihrem Marathon-Debüt und lief in 2:26,50 Stunden eine sehr gute Zeit, auch sie hätte damit den EM-Startplatz sicher.

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Mayer ist eigentlich 10.000-Meter-Spezialistin

Bis Kilometer 38 sei es ihr wirklich leicht gefallen, berichtete die 30 Jahre alte Mutter zweier Töchter. „Dann war ich plötzlich voll schlapp, der Rest war sehr anstrengend“, sagte Mayer, die eigentlich 10 000-Meter-Spezialistin ist und gar keinen Marathon laufen wollte, „weil das für den Kopf eine so unvorstellbar lange Strecke ist“. Sie hangele sich aber, verriet die von ihrem Erfolg selbst überraschte Athletin, von „Fla­sche zu Flasche“, also von einer Trinkpause zur nächsten alle fünf Kilometer, „dann denkt man nicht über die gesamte Strecke nach“. In Hannover habe alles gepasst für sie, „dafür bin ich megadankbar. Jetzt kann ich befreit und fokussiert in die restliche Saison gehen.“ Die Kälte habe ihr zwar zugesetzt, „aber die Bedingungen waren gut“.

Der Applaus für Pfeiffer wie für Mayer wollte dann bei der Siegerehrung kurz hinter dem Zieleinlauf kaum enden. Das lag nicht zuletzt daran, dass immer weitere Läufer ins Ziel strömten und die Leistung honorierten. Ein Gratulant lief Pfeiffer sogar nach. Olympiasieger Dieter Baumann herzte den Sieger und sagte: „Das war ganz große Klasse.“

Von Stefan Dinse

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