Hannovers Michalczik und die Recken bereit für dreckiges Spiel
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Stark für die Recken: Spielmacher Marian Michalczik (am Ball) ist auf dem Weg zurück ins Nationalteam.
© Quelle: Florian Petrow
Hannover. Als Zuschauer kennt er sich in der übersichtlichen Westpress-Arena ziemlich gut aus und hatte sogar mal eine Dauerkarte, als Spieler hingegen ist es eine Premiere. „Als Aktiver war ich noch nie in der Halle“, sagt Recken-Regisseur Marian Michalczik vor dem Spiel der TSV Hannover-Burgdorf beim ASV Hamm-Westfalen am Sonntag (16.05 Uhr). Michalczik ist in Beckum geboren und aufgewachsen. Das liegt direkt nebenan. Wie Ahlen. „Wir hatten eine Beckumer Telefonnummer und eine Ahlener Postleitzahl“, erinnert sich Michalczik. Für die damalige Bundesliga-Spielgemeinschaft HSG Ahlen-Hamm spielte er in der C-Jugend. In der Saison 2010/11 „war ich bei jedem Heimspiel“. Der 25-Jährige freut sich darauf, am Sonntag „in der Halle ein paar Bekannte und Verwandte zu sehen“, sein Fokus gilt aber der sportlich schwierigen Aufgabe.
„Es brennt uns in den Fingern, die Niederlage gegen Wetzlar wiedergutzumachen“
Aufsteiger Hamm ist Tabellenletzter und hat erst zwei Punkte auf dem Konto. Nur gegen das ebenfalls strauchelnde Göppingen gelang ein Sieg. Zuletzt verlor das Team um Ex-Recke Mait Patrail das Derby bei GWD Minden krachend mit 23:32. „Die werden unzufrieden und auf Wiedergutmachung aus sein“, vermutet Michalczik. Das gilt auch für die Recken, die vergangenen Donnerstag mal wieder gegen Angstgegner HSG Wetzlar verloren und dabei keine gute Vorstellung ablieferten. Besonders Wurfauswahl und -quote waren katastrophal. „Wir haben im Training intensiv an uns gearbeitet“, versichert der Rückraumspieler. Nach der erneut langen Spielpause von mehr als einer Woche „brennt es uns in den Fingern, die Niederlage gegen Wetzlar wiedergutzumachen“. Die Mannschaft müsse „bereit sein für ein dreckiges und intensives Spiel in einer kleinen, hitzigen, aber tollen Atmosphäre“.
Im Dezember geht es Schlag auf Schlag weiter
Nach dem Patzer gegen Wetzlar will Michalczik mit den Recken wieder schnell in die Erfolgsspur finden. Im heißen Dezember geht es jetzt Schlag auf Schlag. Fünf Ligaspiele und ein Pokalachtelfinale in Dessau-Roßlau sind bis zur Winterpause noch terminiert. Ob für Michalczik danach Entspannung ansteht, hat er ein Stück weit selbst in der Hand. Spielt er weiter so überragend wie bislang, steigen die Chancen, dass Bundestrainer Alfred Gislason mit Blick auf die Weltmeisterschaft vom 11. bis 29. Januar in Polen und Schweden nicht an ihm vorbeikommt.
Nominierung für Michalczik „eine schöne Momentaufnahme“
Dass sich Michalczik in Topform befindet, ist dem Isländer jedenfalls nicht entgangen. Gislason hat ihn (wie auch die jungen Recken-Kollegen Justus Fischer und Renars Uscins) in seinen erweiterten 35er-Kader berufen – allerdings ohne direkt mit Michalczik darüber zu reden. „Es gab keinen Austausch“, sagt der Neu-Hannoveraner, für den die Berücksichtigung aber „eine schöne Momentaufnahme ist, Anerkennung und Lob für meine Leistung. Aber ich interpretiere da nicht zu viel rein.“ Der 26fache Nationalspieler will sich „nicht verrückt machen“. Gislason habe im Rückraum seine Leute, „da werden einige die Nase vor mir haben“. Dennoch will Michalczik bereit sein und den „gesamten Dezember gute Leistungen bringen“. Sollte er doch dabei sein, ist die Anreise zur Nationalmannschaft schön kurz. Die Vorbereitung beginnt am 2. Januar in Hannover.