Kein Tor, aber ein Punkt für den HSC gegen Altona
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Knapp daneben: Can Gökdemir vergibt eine Torchance für den HSC.
© Quelle: Fotos: Debbie Jayne Kinsey
Hannover. Nach dem Spiel trommelte Vural Tasdelen die Seinen an der Mittellinie zusammen. „Ich habe sie für ihre sehr, sehr hohe Intensität gelobt. Wir haben fußballerisch gute Dinge gemacht, müssen aber in der Box noch einfacher spielen und uns für diesen hohen Aufwand auch belohnen“, erklärte der HSC-Trainer hinterher. Tasdelen hatte bei seiner Regionalliga-Premiere ein 0:0 gegen Altona 93 gesehen. Dieser Punkt sei „mindestens verdient“.
„Die Jungs brennen, das war im Training zu sehen“, hatte Tasdelen angekündigt. Nachdem der HSC in vier Testspielen zwei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage eingefahren hatte, gab’s am Sonntag den Regionalliga-Restart in der Abstiegsrunde.
Regionalliga-Debüt für U19-Spieler Selak
Das vorausgesagte „Duell auf Augenhöhe“ mit Altona 93 – beide Teams hatten vor der Partie neun Punkte – wäre eine gute Gelegenheit gewesen, gleich durchzustarten. Ein bisschen wurden die HSC-Spieler aber ausgebremst. Das hatte Gründe: Es gab drei Corona-Fälle, den letzten am Spieltag, sodass Tasdelen noch mal umstellen musste. Außerdem fielen neben dem langzeitverletzten Torwart Sascha Algermissen noch Marcel Langer, Max Kummer, Jovan Hoffart und Melvin Zimmermann aus. Drei Nachwuchsspieler saßen auf der Bank – und U19-Spieler Marvin Selak kam ab der 65. Minute zu seinem Regionalliga-Debüt.
Tasdelen war „hin- und hergerissen“, ob das 0:0 denn nun okay oder zu wenig gewesen sei – „unter diesen Umständen“ fand er es okay: „Wir haben das Bestmögliche aus der Situation gemacht, wir haben ja nicht den breitesten Kader.“
Natürlich wäre auch noch mehr möglich gewesen, hätte der HSC eine seiner wenigen Chancen genutzt. Das Ganze hätte aber auch nach hinten losgehen können. Kurz vor Schluss hielt Torwart Kilian Neufeld bei einer Altona-Großchance den Punkt fest, der am Ende noch wichtig sein kann.
„Superkämpferische Leistung“ macht Tasdelen Mut
Die Lage für den HSC bleibt also alles andere als aussichtslos. „Wir waren noch nie so nah dran, sportlich die Regionalliga zu halten“, hatte Manager Frank Kittel vor dem Spiel gesagt. In den vergangenen zwei Spielzeiten hatte es wegen Corona keine Absteiger gegeben, der HSC profitierte jeweils in großer Abstiegsgefahr. Diesmal soll es durch die Leistung auf dem Platz klappen. Da ist allerdings noch Luft nach oben.
„Wir haben keinen Druck, in der Liga zu bleiben – aber sehr wohl den sportlichen Ehrgeiz, es schaffen zu wollen“, betont Kittel. Am kommenden Sonntag geht’s für den HSC bei Drochtersen/Assel weiter, es ist das nächste von noch elf Endspielen um den Klassenerhalt. Die „superkämpferische Leistung“ gegen Altona macht Neutrainer Tasdelen Mut.
HSC: Neufeld – Farahnak, Ilic (65. Selak), Bahls, Gos – Baar, D. Vukancic, Gökdemir, Wiederhold – Schultz, Curic (86. Capli).
Von Jonas Freier