Mit elf Jahren schon ehrenamtlich aktiv: Regionssportbund Hannover ehrt die jungen Sozialen Talente des Sports
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Die Sieger: Enie Trautmann (von links ) Henri Seitz und Ronja Kampmann haben die ersten Plätze in ihren Alterskategorien belegt – und freuen sich über .
© Quelle: Debbie Jayne Kinsey
Hannover. Auf einem roten Teppich ging es für die Teenager Richtung Bühne in der Akademie des Sports am Maschsee. Damit wollte der Regionssportbund (RSB) ausdrücken: "Ihr seid unsere Stars". Und in dem Alter, von 14 bis 21 Jahre mit bislang wohl eher wenig Bühnenerfahrung, sollte alleine dieser Empfang schon eine aufregende Belohnung gewesen sein. Denn am Donnerstagabend ehrte der RSB die "Sozialen Talente im Sport" – also die Jugendlichen, die sich in den Vereinen der Region als Ehrenamtliche engagieren.
Die Vereine haben im vergangenen Jahr 27 junge ehrenamtliche Mitglieder nominiert, danach konnten alle in einem Online-Voting für die Jugendlichen abstimmen – und die Jury, bestehend aus den Sozialen Talenten des Vorjahres, hatte auch ein Wort mitzureden.
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Die 27 Nominierten aus den Vereinen der Region. Vorne: Hilke Haeuser vom Mellendorfer Sportgeschäft „Sport Haeuser“ – sie sponserte Gutscheine für die Sieger.
© Quelle: Debbie Jayne Kinsey
Entschieden haben sie sich für folgende Soziale Talente: Ronja Kampmann (20) vom Ruderverein Lehrte/Sehnde gewann in der Altersgruppe 18 bis 21 Jahre. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie in ihrem Verein ehrenamtlich aktiv, trainiert die Kleinen sechs mal wöchentlich, unterstützt als Pressewartin und kümmert sich um Social Media, machte nebenbei ihr Abitur und ist jetzt Duale Studentin. Für sie nicht zu viel, sondern eine Selbstverständlichkeit: „Ich war als Kind selber in der Situation, dass ich Ehrenamtliche brauchte, um rudern zu können. Jetzt will ich was zurückgeben.“
In der Altersgruppe 14 bis 17 Jahre gab es gleich zwei Gewinner: Enie Trautmann (15) und Henri Seitz (17). Enie turnte als Kind selber bei der Turnerschaft Großburgwedel, mit elf Jahren unterstützte sie schon als Helferin, heute steht sie als Übungsleiterin auf der anderen Seite: „Das macht genauso viel Spaß.“
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Henri ist seit dem Babyalter Mitglied beim TSV Neustadt. Bereits als Kind wollte er seinem ebenfalls engagierten Vater beim Stadtlauf-Aufbau helfen, fand immer mehr Aufgaben. Erst besuchte er das Feriencamp noch als Teilnehmer, später machte er als Helfer weiter. Seit seinem 15. Lebensjahr ist er Übungsleiter und ist Jugendwart der Schwimm-Abteilung. „Ich bin durch meinen Vater mit dem Ehrenamt aufgewachsen, für mich ist das ganz selbstverständlich“, sagt er. „Es ist super wichtig, weil viele Vereine ohne das Ehrenamt nicht funktionieren würden.“
Deshalb kürt der RSB seit 2016 jährlich die "Sozialen Talente im Sport". "Um ihnen zu zeigen, dass ihr Engagement nicht selbstverständlich ist, dass wir das sehr wertschätzen – und um weitere zu motivieren", sagte LSB-Vorstandsvorsitzender Marco Lutz (43) in seiner Rede. Auch Sportdezernentin Konstanze Beckedorf (55) lobte die Jugendlichen in ihrer Rede. Für die Gewinner gab es 200-Euro-Gutscheine vom Mellendorfer Sportgeschäft Haeuser.
Deshalb ist Ehrenamt so wichtig
Moritz Gudsuzian (22) belegte vergangenes Jahr den ersten Platz und gehörte jetzt zur Jury. Sein Appell: „Nach dem Training in glückliche Kinderaugen zu schauen macht glücklicher, als alleine zu Hause vor der Playstation zu sitzen.“ Auch die anderen Nominierten schwärmten vom Ehrenamt: „Ich habe dadurch gelernt, Verantwortung zu übernehmen und bin selbstbewusster geworden“, sagte eine. Ein anderer: „Ich habe gemerkt, dass der Verein auch zur Familie werden kann.“ Und weiter: „Ich will eine helfende Hand sein für jeden, der eine braucht – jedes Kind soll die Chance haben, trainiert zu werden.“
Von Josina Kelz