Schwarz hofft weiter auf das WM-Ticket
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Muss Geduld haben: Waspos Sven Schwarz.
© Quelle: Foto: Debbie Jayne Kinsey
Hannover. Sven Schwarz von Waspo 98 ist die 800 Meter Freistil zuletzt in Berlin in Jahresbestzeit geschwommen. Sich damit Hoffnung auf ein WM-Ticket im DSV-Team zu machen ist sicher nicht vermessen. Nur drei Tage später haben die Kampfrichter aber eine weitere Bestzeit über 800 Meter gemessen, und die hat ein deutscher Rivale erbracht. Der Magdeburger Lukas Märtens stellte mit 7:41,43 Minuten in Stockholm sogar einen deutschen Rekord auf und ist damit wie der gesetzte Olympiasieger Florian Wellbrock für die WM vom 18. Juni bis 3. Juli in Budapest gesetzt. „Das ist schon ärgerlich, das muss ich sagen“, sagte Schwarz. Er kann allerdings noch hoffen – falls Märtens nicht die 800 Meter in Ungarn auslässt.
Kontrahent ist in Ausnahmeform
Denn Märtens ist in Ausnahmeform, der 20-jährige Freistilspezialist erbrachte über fünf Einzelstrecken sowie die 4x-200-m-Staffel die WM-Norm. Binnen nicht einmal zwei Wochen stellte er vier Jahresbestzeiten auf. Unwahrscheinlich ist indes, dass er derart viele Starts in Budapest wahrnimmt. Sollte Märtens über 800 Meter verzichten, wäre der 19-jährige Humboldt-Schüler dabei. „Es wäre nicht sinnvoll, bei einer WM so viele Starts zu haben. Aber ich kann jetzt nur abwarten“, so Schwarz und fügt hinzu: „Ich bin aktuell Vierter oder Fünfter über 800 Meter. Dann nicht zur WM zu fahren ist schon bitter.“ In der nächsten Woche dürfte die Entscheidung fallen, wer zum deutschen Kader gehört. Pro Strecke dürfen es nicht mehr als zwei Starter sein.
Immerhin scheint der EM-Platz sicher
Bei den Männern ist der DSV auf den langen Strecken sehr gut besetzt. Schwarz hatte in 7:46,65 Minuten die zwischenzeitliche Führung im globalen Ranking über 800 Meter übernommen. Der Waspo-Athlet ist zudem über 1500 Meter auf Weltklasseniveau, auf diese Strecke konzentriert er sich in diesem Jahr jedoch nicht: Wellbrock und Märtens sind da zu stark. Über 400 Meter zumindest hat Schwarz, für den in der nächsten Woche die erste Abiturklausur ansteht, das EM-Ticket für die Wettkämpfe im August in Rom fast sicher. „Das war das oberste Ziel“, sagt Schwarz.
Von Stefan Dinse