Nachmessung erforderlich

Sind die Sieger beim Hannover-Marathon 88 Meter zu wenig gelaufen?

Hendrik Pfeiffer hat sich beim Hannover-Marathon den deutschen Meistertitel gesichert.

Hendrik Pfeiffer hat sich beim Hannover-Marathon den deutschen Meistertitel gesichert.

Hannover. Seit einer Woche ist der Hannover-Marathon Geschichte – doch noch immer ein Thema. Denn nachträglich wurde bekannt, dass ein Fehler passiert ist, der Hendrik Pfeiffer und Domenika Mayer die Norm für die Europa- und Weltmeisterschaft kosten könnte: Die Strecke wurde um 88 Meter abgekürzt.

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Allerdings nicht mit Absicht: Am Bredero-Hochhaus lief die Elitegruppe aus Versehen die Halbmarathon-Abkürzung über die Friesenstraße, statt von der List kommend weiter Richtung Raschplatz zu laufen, um dort auf die Hamburger Allee abzubiegen. 88 Meter klingen nicht viel, bedeuten aber: Die für die EM und WM Qualifizierten sind keinen ganzen Marathon gelaufen – und der ist Voraussetzung für die entsprechenden Tickets.

Die grüne statt rote Route hätten die Läufer des Marathons nehmen müssen.

Die grüne statt rote Route hätten die Läufer des Marathons nehmen müssen.

Wie konnte das passieren? „Es war ein hochkompliziertes Event und wir haben schon im Vorfeld gesagt, es werden Fehler passieren“, sagt Marathon-Sprecher Michael Kramer. Zwei Jahre Zwangspause, dadurch fehlende Routinen, positive Coronatests bei ganzen Helfergruppen, besondere Sicherheitsmaßnahmen, ein Kälteeinbruch – und Vandalismus wie nie zuvor. „In der Vornacht ist die Maskenpflicht gefallen – es war viel Partyszene unterwegs und es wurde eine Unmenge an Schildern geklaut.“ In 20 Jahren Marathon-Ausrichtung durch Stefanie Eichel und ihren Mann Michael Kramer mit Eichels-Events sei nie so viel schiefgelaufen.

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Am Tag des Marathons hätten viele kleine Fehler zu dem einen großen geführt, „den wir nicht schnell genug erkannt haben“, gesteht Kramer. Aber: „Die Umleitung betrifft nur fünf bis zehn Prozent der Marathon-Läufer – die Elitegruppe um Hendrik Pfeiffer bis etwa zur vierten Frau.“

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Dennoch hätte das nicht passieren dürfen: „Das wissen wir und es tut uns leid. Wir stehen dazu.“ Trotzdem gibt sich Kramer zuversichtlich, dass der Fehler am Ende nicht mal ins Gewicht fällt. Denn: „Die Strecke in Hannover ist ohnehin länger als die vorgegebenen 42,195 Meter, wir haben einen Puffer.“ Es bleiben dadurch etwa 22 fehlende Meter. Zuletzt sei die Strecke 2018 amtlich vermessen worden, seitdem habe es aber einige bauliche Veränderungen auf der Strecke gegeben. „Dadurch ist sie noch länger geworden.“

Kramer ist sich sicher, dass am Ende kein Meter fehlt. Um das zu beweisen, wird die Strecke, die Pfeiffer und Co. gelaufen sind, in der Dienstagnacht neu vermessen. „Wir tun alles, um Pfeiffer und Mayer die EM-Teilnahme in München zu ermöglichen. Die Athleten sollen nicht unseren Fehler ausbaden müssen.“ Immerhin: Der Titel Deutscher Meister ist sicher, das hat der Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) bereits bestätigt.

Domenika Mayer hat sich bei den Frauen den Meistertitel gesichert.

Domenika Mayer hat sich bei den Frauen den Meistertitel gesichert.

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Wie sieht es bei den beiden Betroffenen aus, sind sie in Sorge um ihre Qualifikation? „Nein, sie sind beide entspannt. Hendrik hatte sogar 42,5 Kilometer auf seiner Tracking-Uhr – er weiß also, dass er mehr gelaufen ist als nötig.“

Von Josina Kelz

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