Basketball-Drittligist

UBC Hannover zieht sich zurück

Der Anfang vom Ende: Nach der Play-off-Niederlage im März sitzt UBC-Spieler Benjamin Fumey frustriert auf der Bank. Foto: Petrow

Der Anfang vom Ende: Nach der Play-off-Niederlage im März sitzt UBC-Spieler Benjamin Fumey frustriert auf der Bank. Foto: Petrow

Hannover. Die Erfolgsgeschichte des UBC Hannover ist beendet. Der bisherige Basketball-Drittligist wird in der kommenden Saison nicht am Spielbetrieb teilnehmen, wie Michael Goch gegenüber der HAZ erklärte. „Den UBC wird es damit nicht mehr geben“, sagte der langjährige Vorsitzende und Sportliche Leiter, der den Klub gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Markus 2002 gegründet hatte. Ihr Teilnahmerecht an der 2. Liga Pro B übertragen die „Tigers“ durch einen Tausch an den Regionalligisten Itzehoe Eagles, die künftig anstelle der Hannoveraner in der dritthöchsten Spielklasse antreten werden. Der UBC wird allerdings die dadurch erhaltene Spielberechtigung für die Regionalliga nicht wahrnehmen.

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„Es ist schade für Hannover, aber angesichts der katastrophalen Hallensituation und fehlender Sponsoren gibt es keine Perspektive für hochklassigen Basketball“, sagte Goch. Gemeinsam mit seinem Bruder hatte er den Klub durch ihre Firma Easy Display über Jahre als Hauptsponsor unterstützt und sogar die 1. Bundesliga als ambitioniertes Ziel ausgegeben. Doch nach sieben Aufstiegen in Folge stagnierte das Projekt vor drei Jahren in der 2. Liga Pro A. Die Kosten waren zu hoch geworden – unter anderem durch den Umzug in die damalige AWD-Hall (heute Swiss-Life-Hall), in die der Zweitligist wegen der zu geringen Zuschauerkapazität in der Universitätssporthalle am Moritzwinkel ausweichen musste.

Dem freiwilligen Rückzug in die 3. Liga zur Saison 2011/2012 folgte in der vergangenen Saison noch ein letzter sportlicher Angriff. Doch nach dem frühen Aus in den Play-offs gegen Baunach verkündeten die Goch-Brüder Anfang April dieses Jahres zunächst ihren Rückzug als Hauptsponsor. Und nach dreieinhalb Monaten zogen sie nun mit dem Verzicht auf das Startrecht die Reißleine. „Wir hatten insgeheim noch etwas gehofft, dass Hilfe durch einen neuen Sponsor kommt“, verriet Michael Goch. „Aber die kam nicht – und so gibt es leider keine Alternative, weil es einfach zu viel Geld und Arbeit kostet.“

Während der Verein UBC Hannover durch die Cheerleader-Abteilung weitergeführt wird, hat sich die Basketball-Sparte laut Goch aufgelöst. Der Nachwuchsbereich ist davon allerdings nicht betroffen, weil der Klub statt eigener Jugendmannschaften eine Kooperation mit dem TK Hannover hatte. Und die UBC Tigers GmbH, in die das Profiteam ausgegliedert war, hinterlässt im Gegensatz zu etlichen anderen Beispielen aus der hannoverschen Sporthistorie keine Gläubiger. „Wir wollten keine Insolvenz und sind niemandem etwas schuldig“, sagte der langjährige UBC-Chef. Einen Einstieg als Sponsor bei den Hannover Korbjägern, die als Regionalligist nun die am höchsten spielende Mannschaft in der Region sind, schließt Michael Goch aus. „Wir werden noch einige Kulturprojekte unterstützen und machen auch etwas Sportsponsoring im kleinen Rahmen. Aber im Basketball machen wir erst einmal nichts mehr.“

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Die Tigers-Chronik

Von der untersten Bezirksklasse bis in die 2. Liga: Die Geschichte des
UBC Tigers Hannover war eine Erfolgsstory im deutschen Basketball – ohne Happy End. Die Chronik von Auf- und Abstieg:

2002: Der UBC Hannover (United Basketball Club) wird als eigenständiger Basketballverein gegründet, Vorstandsvorsitzende sind die Brüder Michael und Markus Goch. Sie kündigen an, 2011 in der 1. Liga spielen zu wollen.

März 2006: Meister in der Oberliga.

März 2007: In der 2. Regionalliga gelingt der fünfte Aufstieg in Folge.

September 2008: Mit einem Autokorso feiern UBC-Fans den Aufstieg als „Nachrücker“ am grünen Tisch in die 2. Liga ProB – die dritthöchste deutsche Liga.

März 2009: In der AWD-Hall kommen 4500 Zuschauer zum Niedersachsenderby gegen Osnabrück.

Juli 2009: Ein kompliziertes Wertungssystem macht den Aufstieg in die 2. Liga ProA möglich.

Juni 2011: Aufgrund fehlender Sponsoren gibt der UBC die Lizenz für die 2. Liga ProA zurück und spielt wieder in der ProB.

April 2014: Nach mehr als zehn Jahren zieht sich die Firma der Goch-Brüder, Easydisplay GmbH, als Hauptsponsor der Tigers zurück.

28. Juli 2014: Der UBC gibt auf.

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