Kasachstan

Ein Jahr nach brutal niedergeschlagenen Protesten will Kasachstans Präsident Tokajew bei vorgezogenen Parlamentswahlen demokratischen Fortschritt beweisen. Kritiker kaufen ihm das nicht ab. Und auch ein Loslösen der Ex-Sowjetrepublik von Russland ist für sie Wunschdenken.

Weil kein russisches Öl mehr per Pipeline zur PCK-Raffinerie in Brandenburg kommt, muss Ersatz her. Öl über Rostock und Danzig kommt bereits. Auch aus Kasachstan sind weitere Lieferungen geplant.

Über die Druschba-Pipeline kommt kein Öl aus Russland mehr zur Raffinerie PCK. Damit genug Treibstoff da ist, gibt es Öl aus Rostock und Danzig. Auch aus Kasachstan soll es fließen. PCK-Gesellschafter Rosneft Deutschland zeigt sich zuversichtlich.

Auch nach einer Sitzung des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie ist weiter unklar, ob die Raffinerie in Schwedt künftig Rohöl aus Kasachstan erhält. Staatssekretär Kellner habe keinerlei konkrete Angaben machen können, hieß es im Anschluss an die Sitzung.

Kasachstan könnte über fünf Millionen Tonnen Rohöl jährlich an die Raffinerie PCK Schwedt liefern, hat dafür aber bisher keinerlei Zusage aus Deutschland bekommen. Das berichtet der Bundestags­abgeordnete der Linken, Christian Görke, nach Gesprächen in Astana. Er kritisiert Wirtschaftsstaats­sekretär Michael Kellner (Grüne), der im Bundestag von „Verträgen mit Kasachstan“ gesprochen hatte.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist Kasachstan stärker in den Fokus der deutschen Wirtschaft gerückt. Bei einem Wirtschafts­treffen in Berlin ermunterte Vizepremier und Außenminister Muchtar Tleuberdi deutsche Investoren zum Engagement in seinem Land.

Mit seiner Wahl zum Präsidenten für sieben Jahre hat Kasachstans Staatschef Tokajew seine Machtposition gefestigt. Ob er das Land, wie angekündigt, weiter auf Reformkurs bringt, wird sich bald zeigen. Schon 2023 soll es vorgezogene Parlamentswahlen geben.

Kasachstan galt lange Zeit als Russlands Hinterhof. Nach Russlands Invasion in der Ukraine ist der autokratische Präsident Kassym-Schomart Tokajew jedoch auf Distanz zu Moskau gegangen. Das mittelasiatische Land wird von Russland, China und der Türkei umworben – und von Deutschland.

Außenministerin Baerbock will gegenhalten, wenn China und Russland versuchen, ihren Einfluss in den früheren Sowjetrepubliken in Zentralasien auszubauen. Und dabei auch im Klimabereich punkten.

Das Versorgungs-Raumschiff hob am Mittwoch vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab.

Die Länder des einstigen Sowjetimperiums halten nicht viel von Wladimir Putins neuem Großmachtstreben. Mit der Auflösung der UdSSR im Dezember 1991 erlangten sie ihre Unabhängigkeit und stellen diese heute als höchstes Gut heraus. Und sie unterstützen die Ukraine.

Am Sonntag schauen die UEFA-Mitgliedsverbände gebannt nach Deutschland. In Frankfurt werden die Qualifikationsgruppen für die Europameisterschaft 2024 ausgelost. Der SPORTBUZZER erklärt, warum die DFB-Elf bei der Auslosung zur Heim-EM keine große Rolle spielt und warum Frankreich und England vorab besonders um das EM-Ticket zittern müssen.

Seit Putins Ankündigung einer Teilmobilmachung hatten Hunderttausende Russen das Land verlassen. Jetzt nimmt der Strom der Ausreisewilligen nach Kasachstan, Georgien und Finnland allerdings ab. Die Gründe dafür liegen im Dunkeln.

Am heutigen Freitag wird Russland die Annexionen von vier ukrainischen Gebieten bekannt geben. Aber nicht nur der Westen stellt sich gegen das Vorgehen – sondern auch Putins wichtigster Wirtschaftspartner: Kasachstan. Ein Überblick, warum sich die Ex-Sowjetrepublik immer mehr von ihrem großen Bruder distanziert.

Die von Präsident Putin verkündete Teilmobilmachung treibt etliche Männer zur Flucht. Nun versucht der Kreml offenbar, manche von ihnen noch an den Grenzen einzuziehen.