Xi Jinping

Chinas Präsident hat zuletzt den großen G20-Gipfel abgesagt und keine Begründung dafür geliefert. Vermutungen, er habe seinem Konkurrenten Indien eins auswischen wollen, sind vergleichsweise harmlos. Gefährlicher für den Diktator sind Spekulationen, er könnte krank sein, kommentiert Kristina Dunz.

Zu einem Gipfel in Südafrika reiste Xi Jinping zwar an, ließ dann aber seine Rede von einem Minister verlesen. Den G20-Gipfel am letzten Wochenende in Neu-Delhi sagte er erstmals komplett ab. Sind das politische Signale, wie viele sagen - oder geht es Chinas Staatschef einfach nicht gut? In indischen Medien heißt es, den 70-Jährigen bedrohe ein Aneurysma im Hirn.

Das Motto der indischen G20-Präsident­schaft klingt wunderbar – aber die Realität ist weit entfernt von einer gemeinsamen Erde, Familie und Zukunft. Die Spannungen mit Russland und China machen womöglich sogar eine Abschlusserklärung zunichte. Das wäre eine desaströse Premiere, würde das Format empfindlich schwächen und neue Gefahren für Klima und Frieden heraufbeschwören.

In einer neuen Landkarte weist die Volksrepublik russisches Territorium als chinesisch aus – Beobachter halten das nicht für ein Versehen. Doch Putin muss die Demütigung stillschweigend akzeptieren. China ist Russlands Lebensversicherung.

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping wird nicht zum G20-Gipfel nach Indien reisen. Stattdessen schickt er einen Stellvertreter. Dieser Schritt könnte für weitere Streitigkeiten in der ohnehin schon angeschlagenen Beziehung der beiden Länder sorgen.

Einen wichtigen Termin beim Brics-Gipfel ließ Chinas Staatschef unverhofft streichen. Besonders skurril: Der Propagandaapparat verbreitet weiter die Falschnachricht einer Rede, die Xi Jinping gar nicht gehalten hat.

Gleich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine warnten Experten: Bald könnte auch eine Invasion Chinas in Taiwan folgen. Jahrzehntelang wurden die militärischen Szenarien nur in Übungen durchgespielt. Inzwischen aber deutet alles darauf hin, dass Staatschef Xi Jinping bald Ernst machen will.

In westlichen Ländern wird der Brics-Gipfel unterschiedlich bewertet. Für die einen gilt er als Bedrohung der bestehenden Weltwirtschaftsordnung, für andere ist es ein „dysfunktionales Bündnis“. Die indische Politikwissenschaftlerin Amrita Narlikar, Präsidentin des German Institute of Global and Area Studies, sieht in dem Treffen vor allem ein Versagen der westlichen Diplomatie – und gibt im Interview Handlungsempfehlungen für USA und EU.

Jugendarbeitslosigkeit, Exportrückgang, Immobilienkrise: Das Reich der Mitte steckt nach vier Dekaden starken Wirtschaftswachstums in der Flaute fest. Als Mitschuldiger gilt ausgerechnet Staatschef Xi Jinping - der mit seiner rätselhaften Politik Investoren und Manager irritiert.

Xi Jinpings berüchtigte Anti­korruptions­kampagne hat sich jüngst auf die Gesundheits­branche ausgeweitet. Seither wird gegen Hunderte Krankenhaus­leiter und Pharma­manager ermittelt.

Im März war Chinas Staatschef Xi Jinping zu Besuch in Moskau. Im Oktober will sich Russlands Präsident Putin laut Kremlangaben revanchieren: Er soll am „Seidenstraßen-Gipfel“ teilnehmen.

Chinas Parteiführung hat ihren Außenminister von seinem Amt enthoben. Die Gründe für Qin Gangs mysteriöses Verschwinden wird die Weltöffentlichkeit möglicherweise nie erfahren.

Während einige europäische Länder die chinesischen Konfuzius-Institute bereits verboten haben, sind sie an deutschsprachigen Universitäten weiterhin angedockt – und erhalten auch Steuergelder.

Während Deutschland seinen Umgang zur Volksrepublik neu ausrichtet, bricht in Peking der Außenhandel ein. Die prekäre wirtschaftliche Lage legt offen, wie sehr auch China von Europa abhängt.

Vom Erfolgsgarant zum Klumpenrisiko: Die Maschinenbauer leiden unter Chinas nationalistischer Wirtschaftspolitik – und schauen sich zunehmend nach alternativen Märkten um.