Ob man Berufseinsteiger ist, ein Studium beginnen möchte oder sich beruflich verändern will: Immer möchte man einen guten und sicheren Arbeitsplatz, der natürlich auch gut bezahlt wird. Die Aussichten dafür sind für Deutschland, für Niedersachsen und die hannoversche Region bestens. Der Fachkräftemangel hat laut den aktuellen Berichten in den Medien einen neuen Höchststand erreicht. In Deutschland waren im März dieses Jahres rund 777 000 offene Stellen gemeldet.


Mangel in allen Branchen
Die Internetplattform „statista" schreibt in einer Veröffentlichung von Philipp Henrich im November letzten Jahres, dass es vielen Unternehmen in Deutschland an qualifiziertem Personal fehle. Das gelte für das Gesundheitswesen, die Gastronomie, aber auch für zahlreiche Handwerksberufe und auch für die Logistikbranche. Überall suchen Unternehmen händeringend nach Mitarbeitern. Der Fachkräftemangel werde von den meisten Unternehmen als größtes Geschäftsrisiko der Zukunft eingeschätzt, da der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern durchaus zum betrieblichen Stillstand führen könne. Die allgemeine Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt entwickele sich trotz zahlreicher Krisen weiterhin positiv. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland kontinuierlich gewachsen, nur die Corona-Krise sorgte für eine Pause in der positiven Entwicklung. Das ist vorbei. Die Unternehmen suchen wieder verstärkt neue Mitarbeiter.
Berufsgruppen mit den meisten offenen Stellen finden sich in der Verkehrs- und Logistikbranche, in den Verkaufsberufen wie zum Beispiel im Einzelhandel und vor allem in den Gesundheitsberufen. Hier ist der Pflegebereich einer der am stärksten betroffenen Bereiche. Nicht umsonst wird vom Pflegenotstand gesprochen. Ob Kliniken, Alteneinrichtungen bis zu Pflegeeinrichtungen, sie alle suchen dringendst nach Mitarbeitern, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Die Einrichtungen müssen sehr lange auf neues Personal warten. Neue Mitarbeitende konnten durchschnittlich erst nach 239 Tagen von den Unternehmen rekrutiert werden. Aber auch das Handwerk leidet in vielen Bereichen unter dem akuten Fachkräftebedarf. Berufsgruppen mit den meisten gemeldeten offenen Arbeitsstellen finden sich unter den zahlreichen Handwerksberufen. Vor allem fehlt dem Handwerk der berufliche Nachwuchs. So lag die Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze im Jahr 2021 bei über 60 000. Auch die Baubranche leidet massiv unter dem Mangel an neuen Mitarbeitern. Viele Bauprojekte können nicht oder erst nach längerer Zeit realisiert werden, da die Vakanzzeit in diesem Wirtschaftsbereich auch über der 200-Tage-Marke liegt. Verschärft wird der Mangel an Arbeitskräften durch den demografischen Wandel. Es rücken weniger Nachwuchskräfte in den Arbeitsmarkt nach.
Beste Perspektiven
Wie sieht es mit der beruflichen Karriere in der Region Hannover aus? Wie auch im gesamten Deutschland, sind die Karrierechancen sehr gut. Allein in Hannover leben über eine halbe Million Menschen. Dazu kommen die an die hannoversche Region angrenzenden Städte wie Hildesheim mit noch einmal rund 100 000 Einwohnern und Unternehmen in allen Wirtschaftsbereichen.
In den 21 Städten und Gemeinden der Region Hannover leben rund 1,2 Millionen Menschen und 533 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind in über 50 000 Unternehmen tätig.
Starker Standort
Die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Hannover betont, dass die Wirtschaftsstruktur durch Leitbranchen mit großem Innovations- und Arbeitsplatzpotenzial geprägt ist. Zudem liegt das erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt sowie die Kaufkraft und Einzelhandelskaufkraft pro Einwohner deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Auch in Sachen Studium und Ausbildung kann sich die Region sehen lassen. An Hochschulen wie beispielsweise der Leibniz Universität, der Medizinischen Hochschule oder der Tierärztlichen Hochschule lernen und forschen 51 000 Studierende. In den zahlreichen Berufsschulen werden mehr als 38 000 Schülerinnen und Schüler umfassend für den Arbeitsmarkt ausgebildet.
Dazu liegt die hannoversche Region im Schnittpunkt der großen Verkehrsachsen von Schiene, Straße und Wasserstraße und der Flughafen hat überregionale Bedeutung. Darüber hinaus ist Hannover einer der führenden Messestandorte weltweit.
Im Schnittpunkt der Verkehrsachsen
Aufgrund der idealen Lage im Schnittpunkt von Nord nach Süd und von Ost nach West ist die Region Hannover einer der attraktivsten Standorte für Logistikunternehmen. Hier finden sich die großen Transportunternehmen von DHL, Kühne + Nagel, DB Schenker, Dachser, UPS, Hermes, TNT bis zu DPD und MTU. Rund 58.000 Menschen arbeiten in diesem Bereich und die Unternehmen suchen ständig nach neuem Personal.


Bedeutender Messestandort
Hannover ist einer der bedeutendsten Standorte für das Messe- und Kongresswesen mit den internationalen Leitmessen Hannover Messe, Agritechnica oder der EMO bis zur Biotechnica. Die Deutsche Messe AG mit dem weltweit größten Messegelände ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Vielzahl interessanter Jobs.
Von der Produktion bis zu Dienstleistungen
Die Produktionstechnik mit rund 440 Betrieben zeichnet sich in der Region durch eine hohe Forschungs- und Entwicklungskompetenz aus. In Wissenschaft und Forschung arbeiten im Raum Hannover rund 8700 Beschäftigte. Dieser Bereich ist geprägt durch den medizinischen Bereich mit der MHH, der Tierärztlichen Hochschule, der Leibniz Universität oder der Fraunhofer-Gesellschaft. Das ist insbesondere für Hochschulabsolventen interessant.
Wer sich im Handwerk ausbilden lassen möchte oder ein neues berufliches Umfeld sucht, der findet in der Region mehr als interessante Möglichkeiten. Wer möchte, kann sich bei rund 3150 Betrieben im Bau- und Ausbaugewerbe bewerben. 3400 Betriebe stehen zur Auswahl im Bereich Gesundheit, Körperpflege und Reinigung. Das Metallgewerbe bietet berufliche Möglichkeiten in 2660 Betrieben.
Standort für die Versicherungswirtschaft
Stark vertreten ist die Finanzdienstleistungsbranche. Hannover ist einer der bedeutenden Standorte der Versicherungswirtschaft in Deutschland. Unter der Talanx AG finden sich wichtige Versicherungsunternehmen wie die Vereinigte Hannoversche Versicherung (VHV), die Versicherungsgruppe Hannover, die Concordia Versicherungsgruppe, die Mecklenburgische Versicherungsgruppe oder die Wertgarantie Technische Versicherung Hannover Rück-Gruppe. Wer seine berufliche Zukunft im Versicherungswesen sucht, hat hier eine besonders große Auswahl.
Die Nord LB, die Deutsche Hypothekenbank, die Niedersächsische Börse und die Sparkasse Hannover bieten interessante Jobs. Und auch für die berufliche Weiterbildung ist mit der Sparkassenakademie Berufsakademie für Bankwirtschaft, dem Bildungswerk der Versicherungswirtschaft oder dem Interdisziplinäres Kompetenzzentrum Versicherungswissenschaften gesorgt.
Schwerpunkt Automobilindustrie
Niedersachsen ist Automobil-Land. Zusammen mit Braunschweig und Wolfsburg ist die Region Hannover eines der bedeutendsten internationalen Zentren der Automobilindustrie mit 60 Unternehmen und 30 Instituten und universitären Einrichtungen mit Bezug zur Automobilwirtschaft. In dem Wirtschaftsraum Hannover bis Wolfsburg finden sich die großen internationalen Player von VW über die Continental AG und bedeutende Zulieferunternehmen wie die Wabco oder Clarios. Eine Stärke der Automobilwirtschaft in der Region Hannover liege darin, dass neben dem Kerngeschäft im Bereich des Nutzfahrzeugbaus zahlreiche weitere Kompetenzfelder am Standort vertreten seien, wie beispielsweise in den Bereichen Reifen, Antriebs- und Bremssysteme oder Batterietechnik, betont die Wirtschaftsförderung der Stadt Hannover.
Medizin, Pflege und Forschung
Ob medizinisches Personal oder Pflegekräfte, die Gesundheitswirtschaft in der Region Hannover hält ein riesiges Potenzial an beruflichen Chancen bereit. 3450 Betriebe mit knapp 74 000 Beschäftigten machen den Standort für alle medizinischen und pflegerischen Berufe besonders attraktiv. Die Bandbreite geht von der MHH, der Tierärztlichen Hochschule Hannover, dem Hannover Clinical Trial Center, dem Fraunhofer-Institut für Toxikologie und experimentelle Medizin (ITEM) über das Niedersächsisches Zentrum für Biomedizintechnik, der Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) bis zum Clinical Research Center (CRC) und dem Twincore Zentrum für experimentelle und klinische Infektionsforschung. Über diesen Bereich hinaus ist die Region Standort für Unternehmen wie Abbott Arzneimittel, Solvay, Burgwedel Biotech und Kind Hörgeräte. Dazu kommt der Medicalpark Hannover als Unternehmensund Forschungsstandort. Hannover und die Region sind ein bedeutender Standort in der medizinischen Versorgung und in der medizinischen Forschung.
Die Region ist darüber hinaus Standort für die Informations- und Kommunikationswirtschaft, der Energiewirtschaft und kreativer Unternehmen von Musik über Theater und Medien.
Die Region Hannover als Wirtschaftsmetropole Niedersachsens bietet immense berufliche Chancen in allen Bereichen des beruflichen Engagements.