Der Auftakt machte schon einmal Mut. Immerhin wartete am ersten Spieltag der neuen Saison in der Fußball-Regionalliga am vergangenen Wochenende mit Eintracht Norderstedt gleich ein starker und unbequemer Gegner auf den TSV Havelse. Zwar hatten die Garbsener beim 0:0 zunächst große Probleme, kamen aber immer besser ins Spiel – und waren in der Schlussphase sogar die bessere Mannschaft. Hätte das Spiel noch zehn Minuten länger gedauert – da war sich der neue Trainer Philipp Gasde sicher –, dann wäre sein Team sogar noch als Sieger vom Feld gegangen.
Für einigen Rückenwind vor dem Heimauftakt am Sonntag um 14 Uhr gegen die Reserve des Hamburger SV sollte der Punktgewinn auf jeden Fall sorgen. „Die Euphorie ist da – bei der Mannschaft, im Verein und bei den Fans“, ist sich Gasde sicher. Doch vom direkten Wiederaufstieg nach dem einjährigen „Erlebnis 3. Liga“ sprechen in Havelse dennoch nur die kühnsten Optimisten. Gasde strebt mit seinem Team einen Platz unter den ersten Fünf an.
Die Havelser Anhänger hätten den Abstieg aus der 3. Liga sehr gut einordnen können. Dass die Gegner nun wieder SSV Jeddeloh oder BSV Rehden und nicht mehr 1860 München heißen, sei für viele zu verkraften. „Die Fans freuen sich, dass die Heimspiele wieder in ihrem Wohnzimmer, im Wilhelm-Langrehr-Stadion, ausgetragen werden“, sagt Gasde. Und sie dürfen sich auch wieder auf viele neue Gesichter freuen.
14 Akteure haben den Verein verlassen, darunter Leistungsträger wie Kapitän Tobias Fölster (Weiche Flensburg) oder Angreifer Fynn Lakenmacher (1860 München). Demgegenüber stehen zwölf Neuzugänge. Vor einer Woche konnte der TSV zuletzt den Transfer von Serkan Dursun perfekt machen, dem jüngeren Bruder von Ex-Zweitliga-Stürmer Serdar Dursun. „Damit ist die Kaderplanungen im Prinzip abgeschlossen“, sagt Gasde. Ein oder zwei Spieler könnten den 24-köpfigen Kader noch verstärken, müssten es aber nicht.
Angesichts der vielen Neuzugänge war es kaum verwunderlich, dass die Vorbereitung gerade zu Beginn noch durchwachsen verlief. „Da hatten wir zu wenig Spieler im Kader, die Ergebnisse sollte man nicht überbewerten“, sagt Gasde, der mit seinem Team nach dem 2:1-Sieg über den Oberligisten SV Ramlingen/Ehlershausen beim Porta-Pokal immerhin den ersten Titel der jungen Saison feiern durfte. „Das war ein sehr wichtiger Sieg für die Moral und fürs Selbstvertrauen“, meint Gasde.
Besonders auffällig waren schon in den Testspielen Torwart Tom Opitz, der auch in Norderstedt zwischen den Pfosten stand und ohne Gegentor blieb, und Flügelspieler Amoro Diedhiou. Die beiden Youngster kommen wie Verteidiger Louis Spitze aus der eigenen Jugend und erwiesen sich als echte Verstärkungen. Die Marschroute für sie und die anderen ist klar: „Wir wollen Fußball spielen und zwar von hinten raus“, gibt Gasde vor.
Und am Sonntag gegen die Reserve des HSV sollen sie mithelfen, beim Heimauftakt gleich den ersten Sieg unter Dach und Fach zu bringen – damit die Euphorie noch ein wenig wächst.
Das ist der TSV-Spielplan
