9-Euro-Ticket: Niedersachsens Verkehrsminister Althusmann fordert Klarheit vom Bund
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Bernd Althusmann (CDU), Spitzenkandidat seiner Partei für die Landtagswahl in Niedersachsen.
© Quelle: Moritz Frankenberg/dpa
Einen Tag vor Auslaufen des 9-Euro-Tickets ist neuer Wind in die Debatte um eine Nachfolgeregelung gekommen. Bundesfinanzminister Christian Lindner twitterte aus Meseberg, wo derzeit die Ampelkoalition tagt, dass sein Parteikollege, Verkehrsminister Volker Wissing, ihn überzeugt habe: Mit einem Bruchteil der Finanzmittel des 9-Euro-Tickets könne ein „bundesweit nutzbares, digital buchbares Ticket“ realisiert werden, schrieb er. „Jetzt sind die Länder dran“, spielte er den Ball zu den Bundesländern. „Wenn die Finanzierungsfrage klar ist, kann der Preis festgelegt werden.“
Das sehen die Länder offenbar anders. „So gut es ist, dass sich der Bund jetzt offenbar bewegt – dieses Signal hätten wir früher erwartet und nicht erst am letzten Gültigkeitstag des Tickets“, kritisierte Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU). Günstigere Preise und einfache Tarifstrukturen hätten den „Nerv vieler Menschen getroffen“ und für eine höhere ÖPNV-Nutzung gesorgt, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Gerade in Krisenzeiten kann ein kostengünstiger ÖPNV ein Beitrag zur Entlastung vieler Bürgerinnen und Bürger sein“, sagte der CDU-Politiker. Die Länder würden seit mehreren Wochen vom Bund eine Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket fordern.
9-Euro-Ticket: Althusmann plädiert für Nachfolge
Er plädierte erneut für eine Nachfolge: „Wir sollten uns nicht mit der positiven Bilanz des 9-Euro-Tickets zufriedengeben, sondern weitermachen.“ Allerdings muss es aus seiner Sicht nun ein Signal vom Bund geben: „Die Ankündigung von Christian Lindner ist bisher allerdings bloß eine Absichtserklärung. Jetzt muss der Bund Farbe bekennen, wie er die Finanzierung gestalten will. Erst dann können wir über den genauen Ticketpreis sprechen“, so Althusmann.
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9-Euro-Ticket-Rekord? Hannoveraner ist ganz Deutschland abgefahren
Er ist drei Monate lang kreuz und quer durch die Republik gefahren, hat alle Landeshauptstädte und sogar alle Nachbarländer besucht: Ramin Juhnke aus Hannover hat das 9‑Euro-Ticket genutzt wie wohl kein Zweiter. Nur noch knapp jede dritte Nacht schlief er zu Hause.
Noch viel dringender warte man allerdings auf eine „Aussage des Bundes, wie die aktuellen Finanzprobleme des ÖPNV, die durch Inflation und Energiepreise entstanden sind, aufgefangen werden können. Wenn diese Fragen geklärt sind, bin ich zuversichtlich, dass Bund und Länder durch das heutige Signal schnell zu einer Einigung im Sinne der ÖPNV-Nutzer kommen können“, so Althusmann.
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