Erste Wirtschaftszahlen für 2022

Deutsche Wirtschaft wächst im ersten Quartal um nur 0,2 Prozent

Aussicht vom Bode-Museum auf die Berliner Skyline mit Baukränen im Sonnenuntergang. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte am Freitag Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2022 (Archivbild).

Aussicht vom Bode-Museum auf die Berliner Skyline mit Baukränen im Sonnenuntergang. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte am Freitag Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2022 (Archivbild).

Wiesbaden. Die deutsche Wirtschaft ist ohne Schwung ins Jahr gestartet. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gab am Freitagmorgen bekannt, dass Europas größte Volkswirtschaft im ersten Quartal 2022 um 0,2 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal 2021 gewachsen ist.

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„Nach der Erholung der deutschen Wirtschaft im vergangenen Sommer und dem Rückgang zum Jahresende 2021 nahm die Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2022 damit wieder leicht zu“, schreibt die Behörde auf ihrer Internetseite. Dazu hätten vor allem höhere Investitionen beigetragen. „Seit Ende Februar beeinflussen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine die konjunkturelle Entwicklung zunehmend“, konstatieren die Statistiker.

Das befürchtete zweite Minusquartal in Folge und damit eine sogenannte technische Rezession blieb damit aus. Im Schlussquartal 2021 war die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,3 Prozent gesunken. Schrumpft die Wirtschaft zwei Vierteljahre in Folge, sprechen Ökonomen und Ökonominnen von einer „technischen Rezession“.

Krieg in der Ukraine stimmt Ökonomen pessimistisch

Allerdings macht der Krieg in der Ukraine die Hoffnung auf eine kräftige Konjunkturerholung im laufenden Jahr zunichte. Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffs auf das Nachbarland potenzieren die Probleme, die Europas größte Volkswirtschaft schon zuvor belasteten: allen voran kräftig steigende Energiepreise sowie Lieferengpässe bei wichtigen Rohstoffen und Vorprodukten.

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Volkswirte senkten daher zuletzt reihenweise ihre Konjunkturprognosen für 2022. „Die deutsche Wirtschaft steuert durch schwieriges Fahrwasser und durchläuft die höchsten Inflationsraten seit Jahrzehnten“, stellten führende Wirtschaftsforschungsinstitute fest. Sie erwarten für das Gesamtjahr nun 2,7 Prozent Wachstum. Im Herbst war noch ein Plus von 4,8 Prozent vorhergesagt worden. Die Bundesregierung senkte ihre Wachstumserwartungen für das laufende Jahr von 3,6 Prozent auf 2,2 Prozent.

Noch pessimistischer sind die „Wirtschaftsweisen“. Das Beratungsgremium der Bundesregierung sagt für dieses Jahr nur noch einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 1,8 Prozent voraus. Bei einem Lieferstopp von Energie aus Russland droht der deutschen Wirtschaft nach Einschätzung des Sachverständigenrates sogar der Absturz in eine Rezession.

Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Wirtschaft nach dem Konjunktureinbruch im Corona-Jahr 2020 wieder Tritt gefasst und war um 2,9 Prozent gewachsen. Das Wachstum fiel allerdings geringer aus als zunächst erhofft. Lieferengpässe und Materialknappheit belasteten vor allem die Industrie.

RND/sic/dpa

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