Der Krieg und die ökonomischen Unsicherheiten: Gezielt helfen
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Das Thermostat einer Heizung mit Heizkörper. Die drastisch steigenden Energiepreise belasten viele Haushalte in Deutschland.
© Quelle: IMAGO/Future Image
Frankfurt. Noch vor gut vier Wochen sah vieles so anders aus. Alle Welt hoffte noch, den schrecklichen Krieg gegen die Ukraine verhindern zu können. Ein wirtschaftliches Aufblühen im Frühjahr wurde erwartet. Die russische Invasion hat alles verändert. Die viel zitierte Zeitenwende bedeutet auch ökonomische Unsicherheit wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Die Abfolge der Ereignisse ist ohne Beispiel: Erst die Pandemie mit ihren Lockdowns, dann die massiven Hilfs- und Konjunkturprogramme, die die Nachfrage extrem ankurbelten, dies löste Lieferengpässe und stark steigende Energiepreise aus. Letzteres sehen manche Experten als Voraussetzung dafür, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Befehl zum Angriff gab.
Kommt nun zum Krieg in Osteuropa noch die wirtschaftliche Katastrophe? Das ist noch längst nicht ausgemacht. Schließlich verfügt die Industrie hierzulande und anderswo noch immer über riesige Auftragsbestände. Viele Verbraucher wollen größere Anschaffungen und verschobene Urlaubsreisen noch immer nachholen.
Ökonomisch ist nun am wichtigsten, die Kaufkraft der Konsumenten zu stützen. Sie war auch in den zurückliegenden Krisen ein wichtiger Stabilisator. Die Regierungen aller EU-Länder müssen schnell aktiv werden. Und das muss auf kluge Art und Weise geschehen, ansonsten drohen nur weitere Inflationsschübe.
Den Menschen mit niedrigem Einkommen muss gezielt geholfen werden – egal, ob das jetzt Energiegeld heißt oder eine Erhöhung der Grundsicherung bringt. Und zuallererst muss auf ein baldiges Ende der Kampfhandlungen hingewirkt werden. Nicht nur wegen der Ökonomie. Sondern vor allem, um Menschenleben zu retten.