Linken-Chefin Wissler gegen Laufzeitverlängerung: „Atomkraft, nein danke!“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/CFNPMXFVJNHGTCABEMM5HGFOYM.jpg)
Linken-Chefin Janine Wissler.
© Quelle: IMAGO/Christian Spicker
Berlin. In der Debatte über eine mögliche Energiekrise im Winter hat die Vorsitzender der Partei Die Linke, Janine Wissler eine Verlängerung der Restlaufzeit der drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke kategorisch abgelehnt. „Die Diskussion um die Laufzeitverlängerung von AKW ist so durchsichtig wie falsch“, sagte Wissler der RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Die drohende Gasknappheit sei vor allem für den Wärmebereich und die Industrie ein Problem und nicht für die Stromproduktion, so die Bundestagsabgeordnete weiter. „Da hilft Atomenergie nicht. Union und FDP versuchen, die aktuelle Situation zu nutzen, um weiterhin an der Atomenergie festzuhalten.“
Wissler: Atomkraftwerke tragen nur 5 Prozent zur deutschen Stromproduktion bei
Johannes Vogel: Atomkraftwerke Ende des Jahres vom Netz zu nehmen ist „absurd“
Johannes Vogel fordert im RND-Interview eine technische Prüfung für eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen Atomkraftwerke.
© Quelle: RND
Atomkraftwerke trügen nur noch etwa 5 Prozent zur deutschen Stromproduktion bei, so Wissler. „Statt daran festzuhalten, muss die Energiewende beschleunigt werden“, forderte sie. Repowering von Windkraft und Solaranlagen, die Aufhebung vom Mengendeckel für Fotovoltaikausschreibungen oder auch Einsparpotenziale seien sinnvoll und klimafreundlich.
„Auf dem Weg zur nötigen Energieunabhängigkeit gehört Atomkraft zum größten Hemmschuh. Das benötigte Uran muss abgebaut, verarbeitet, angereichert werden“, betonte Wissler. „Der Weltmarkt mit angereichertem Uran wird wesentlich von Russland bestimmt. Wenn Europa die Anhängigkeit von Russland im Energiebereich wirklich beenden will, muss man auch in diesem Bereich die Abhängigkeit von Russland beenden“, so ihre Forderung.
„Atomkraftenergie bleibt weiterhin ein strahlendes Erbe, welches störanfällig und nicht versicherbar ist“, so das Fazit der Linken-Chefin.