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Drastisch gestiegener Ölpreis

Lohnen sich jetzt Ölaktien als langfristige Geldanlage?

In einer Raffinerie wird überschüssiges Gas in der Rohölverarbeitungsanlage verbrannt (Archivbild).

In einer Raffinerie wird überschüssiges Gas in der Rohölverarbeitungsanlage verbrannt (Archivbild).

Stuttgart. Russlands Krieg gegen die Ukraine sorgt an den internationalen Finanzmärkten für steigende Preise bei Rohstoffen. Im Fokus vieler Anleger war aber auch in den vergangenen Wochen vor allem der drastisch gestiegene Ölpreis – denn die Folgen hat jeder an der Tankstelle bemerkt. Rund 16 Prozent der weltweiten Erdgasexporte und 11 Prozent der Erdölexporte kommen aus Russland. Entsprechend steil gingen die Energiepreise nach oben.

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Insbesondere Europa ist erheblich von russischem Gas und Öl abhängig. Die Spotmarktpreise für Gas in Europa sind aktuell mehr als zehnmal so hoch wie vor einem Jahr. Im selben Zeitraum haben sich die Ölpreise fast verdoppelt.

+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

„Die durch den Krieg ausgelöste Angebotsverknappung bei Rohstoffen verschärft die pandemiebedingten Lieferstörungen. Dies wird die Verbraucher und Unternehmen geraume Zeit belasten. Im Hinblick auf die Politik- und Marktreaktion gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir brauchen sowohl kurz- als auch längerfristig vernünftige Maßnahmen“, sagte jüngst OECD-Generalsekretär Mathias Cormann.

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Der Ölpreis könnte noch weiter steigen

Das Leid eines autofahrenden Anlegers an der Tankstelle kann derweil mit einem Engagement in Ölaktien im eigenen Depot etwas aufgefangen werden. Im Rohstoffbereich gibt es solide Anlagemöglichkeiten für langfristig ausgerichtete Anleger, denn Rohstoffe hatten aufgrund der hohen Inflation bereits vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine eine gute Performance an den Tag gelegt.

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Grundsätzlich hilft gegen die steigenden Energiepreise, seine Ausgaben zu kalkulieren und einen Überblick über die Fixkosten zu haben.

Der Konflikt hat die Rohölpreise nur noch weiter in die Höhe getrieben. Die Notierungen für die Nordseesorte Brent schossen seit Jahresbeginn zeitweise um 85 Prozent auf rund 139 US-Dollar pro Barrel in die Höhe. Das aus dem Jahr 2008 stammende Allzeithoch liegt bei 147 US-Dollar. Analysten von JPMorgan Chase schrieben jüngst, dass der Ölpreis bis zum Ende des Jahres durchaus bei 185 Dollar stehen könnte, falls das russische Angebot weiterhin Störungen unterworfen sein sollte. Entsprechend sind Aktien von Unternehmen, die von höheren Rohstoff- und Energiekosten profitieren, einen Blick wert.

Warren Buffett hat bei Öl-Aktien aufgestockt

Das weiß kaum jemand besser als die Investorenlegende Warren Buffett. Der als „Orakel von Omaha“ bezeichnete Investor setzte zuletzt fleißig auf steigende Ölpreise. Dies tut er vor allem über Beteiligungen seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway in die US-Konzerne und Occidental Petroleum (WKN: 851921/ISIN: US6745991058) – und dies mit gutem Timing: Noch vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine hatte Buffett die Chevron-Position aufgestockt.

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Welch positiven Effekt höhere Rohölpreise auf das Chevron-Geschäft haben können, zeigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr. 2021 verdiente der Konzern unter dem Strich einen Nettogewinn von 15,6 Mrd. US-Dollar, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 5,5 Mrd. US-Dollar in der Bilanz stand.

Buffett setzt aber auch auf ein anderes Öl- und Gasunternehmen aus den USA: Occidental Petroleum. Zuletzt hat der Investor seinen Anteil um mehr als 5 Mrd. US-Dollar erhöht. Mit seinen Förderaktivitäten ist Occidental als Fracking-Spezialist beispielsweise in Texas, dem Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika aktiv. Unter Fracking versteht man eine Technologie, bei der Rohstoffe mit Chemikalien und Wasser unter hohem Druck aus ölhaltigem Schiefergestein gelöst werden.

Interessante ETF-Produkte

Neben Chevron und Occidental Petroleum dürften auch andere Unternehmen aus der Ölbranche sowie deren Ausrüster für manchen rohstoffaffinen Anleger interessant sein. Darunter sind unter anderem Konzerne wie Halliburton und Schlumberger. Letztere ist die weltweit größte Erdölexplorationsfirma, während Halliburton der führende Anbieter für Fracking-Ausrüstung ist.

Auch Europas zweitgrößter Gaslieferant, der norwegische Konzern Equinor sowie der britisch-niederländische Shell-Konzern sind bei Analysten derzeit hoch im Kurs. Equinor überzeugt mit einer soliden Dividende, während Shell über ein überschaubares Russland-Geschäft verfügt. Nicht einmal 5 Prozent macht dieses zuletzt beim Gewinn des Konzerns aus.

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Anleger, denen einzelne Aktien zu riskant erscheinen, können auch auf eine ETF-Lösung setzen, wie beispielsweise den ETF iShares Stoxx Europe Oil & Gas. Dieser hat nicht nur die Aktien der großen der Branche wie Shell, sondern auch Unternehmen aus anderen Energiebereichen wie Vestas Wind und Siemens Energy im Portfolio. Wer sich nur auf den US-Energiesektor fokussieren möchte, könnte sich einmal den ETF iShares S&P 500 Energy genauer anschauen.

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