EU-Kommission denkt über Obergrenzen beim Zahlen mit Bargeld nach
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Die EU-Kommission denkt darüber nach, in allen EU-Staaten hohe Barzahlungen einheitlich zu regeln.
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbi
In Deutschland gibt es bisher, im Gegensatz zu anderen EU-Ländern, noch keine Obergrenze für Barzahlungen. Dies könnte sich bald ändern. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, könnten auch in Deutschland zeitnah hohe Bargeldzahlungen verboten sein.
Demnach denkt die EU-Kommission darüber nach, in allen EU-Staaten hohe Barzahlungen einheitlich zu regeln, um damit unter anderem Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu erschweren.
Bargeldlimits in der EU sehr unterschiedlich
Bisher gibt es in Deutschland und weiteren acht EU-Ländern keine Obergrenze für Barzahlungen. Hierzulande ist es lediglich erforderlich, bei Zahlungen von mehr als 10.000 Euro in bar den Ausweis zu zeigen.
In den EU-Ländern, die wiederum eine Obergrenze für Barzahlungen haben, ist diese derweil höchst unterschiedlich: Während in Griechenland das Limit bei 500 Euro liegt, kann man in Kroatien bis zu 15.000 Euro in bar zahlen.
Wettbewerb im Binnenmarkt wird verzerrt
Diese Situation wurde laut „SZ“-Bericht am vergangenen Freitag bei einer Videokonferenz einer Expertengruppe zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung thematisiert.
Demnach wurde ein Diskussionspapier präsentiert, wonach Bargeld weiterhin das „Instrument der Wahl für Kriminelle“ bei der Geldwäsche bleibe, obwohl die Bargeldnutzung insgesamt abnehme, so die SZ weiter. Des weiteren hieß es, dass die unterschiedlichen Obergrenzen zwischen den einzelnen EU-Staaten den Wettbewerb im EU-Binnenmarkt verzerren würden.
Einheitliche Obergrenze gefordert
Die EU-Kommission schlägt laut dem „SZ“-Bericht entsprechend drei Optionen vor, um die Situation in der Union in den Griff zu bekommen. Unter anderem ist eine EU-weite Obergrenze für Bargeldzahlungen von 10.000 Euro im Gespräch, bei der wiederum die einzelnen Länder das Recht hätten, niedrigere Limits zu setzen.
Für Deutschland würde sich zunächst mit einem Limit von 10.000 Euro nicht viel ändern, wenngleich sich bereits im vergangenen Jahr der Bundesrechnungshof dafür ausgesprochen hatte, ein Bargeldlimit von 5000 Euro zu prüfen.