Fitness-Apps für zu Hause: Diese Gefahren sollten Anfänger meiden

Während der Pandemie trainieren immer mehr Menschen im heimischen Wohnzimmer.

Während der Pandemie trainieren immer mehr Menschen im heimischen Wohnzimmer.

Hannover. Eigentlich sollten Fitnesscenter gerade den besten Umsatz des Jahres machen. Denn üblicherweise werden im ersten Quartal ein Drittel der Verträge geschlossen. Doch die guten Vorsätze fürs neue Jahr mischen sich auch 2022 wieder bei vielen mit Bedenken: Ist das Fitnesscenter in der Corona-Pandemie auch sicher genug?

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Außerdem unterliegt das Trainieren derzeit strengen Auflagen: Je nach Region und Inzidenz gilt in den Fitnesscentern und Schwimmbädern 2G oder 2G plus – es wird also zusätzlich zum Impfnachweis ein aktueller, negativer Corona-Test verlangt, es sei denn, man kann schon eine Booster-Impfung vorweisen.

Unter diesen Umständen haben viele keine Lust, einen neuen Vertrag im Fitnesscenter zu unterschreiben. „Dort, wo 2G plus eingeführt wurde, ist das Neugeschäft fast komplett weggebrochen“, sagt Ralph Scholz, Vorsitzender des Deutschen Industrieverbands für Fitness und Gesundheit (DIFG).

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Stattdessen entscheiden sich viele dafür, die Fitnessmatte im heimischen Wohnzimmer auszurollen. Online gibt es etliche Möglichkeiten, Trainingsprogramme zu absolvieren. Aber taugen die auch was? Ein Überblick.

Welche Onlineangebote gibt es überhaupt?

  • Fitnesscenter: Viele Fitnesscenter haben während des Lockdowns im Winter und Frühling 2021 Onlineangebote gemacht, um mit ihren Kunden in Kontakt bleiben zu können. Seit der Wiedereröffnung im Sommer habe sich dieses Angebot zwar stark reduziert, berichtet Alexander Wulf vom Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheit-Anlagen (DSSV). Dennoch bieten einige Studios parallel weiterhin Onlinekurse an.
  • Onlinefitnesscenter: Außerdem gibt es viele reine Onlinefitnesscenter, die sich in den vergangenen Jahren am Markt etabliert haben. Zu den besten gehören laut Stiftung Warentest Gymondo (Note 2,0) und Fitnessraum (2,3). Kunden können bei den Onlineanbietern aus zahlreichen Trainingsprogrammen und Kursen wählen, für die Teilnahme müssen sie ein kostenpflichtiges Abo abschließen. Bei Gymondo loben die Warentester unter anderem, dass das Portal zum Start einen Test anbietet, mit dem Kundinnen und Kunden ihr persönliches Fitness­level heraus­finden können – ähnlich der Anfangs­beratung in einem klassischen Fitness­studio.
  • Fitness-Apps von Sportartikelherstellern: Aber es gibt auch kostenfreie Apps, die zum Beispiel von großen Sportartikelherstellern angeboten werden, um ihre Kunden zu binden und ihre Produkte zu vermarkten. Apps wie Nike Training Club, Adidas Training App oder Pumatrac bieten ebenfalls Hunderte Trainingskurse und zum Teil individuelle Kurspläne je nach Fitnesslevel.
  • Youtube-Kanäle: Ebenfalls kostenfrei, aber werbefinanziert sind Youtube-Kanäle mit Sportprogrammen. Stiftung Warentest hat drei von ihnen getestet. Zum Ausprobieren lohnen sich demnach die Kurse von Happy and Fit (Note 2,9) und Gabi Fastner (3,0). Auch große Fitnessketten wie McFit oder Fitness First haben Youtube-Kanäle, auf denen viele Trainingsvideos kostenfrei abrufbar sind.

Was kosten Onlinefitnesscenter?

Bei den Onlinefitnesscentern schließen Kundinnen und Kunden Abos ab – je länger die Laufzeit, desto günstiger wird der Monatsbeitrag. So kostet ein Jahresabo bei Gymondo ohne Rabatte 84 Euro, bei Fitnessraum 119 Euro. Die Verbraucherzentrale Brandenburg empfiehlt, möglichst monatlich kündbare Angebote abzuschließen. Das ist bei Fitnessraum und My Fitness Video möglich, bei Gymondo beträgt die kürzeste Vertragslaufzeit drei Monate. Bei allen drei Anbietern gibt es ein kostenloses Probeabo für sieben Tage.

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Worauf sollten Trainingsanfänger achten?

Onlinesportangebote bieten nur wenig Beratung – sowohl was die Intensität des Trainings als auch was die Ausführung angeht. Das kann vor allem für Anfänger problematisch werden. „Durch die fehlende Betreuung eines Trainers kann nicht auf mögliche Fehlhaltungen oder falsche Ausführungen hingewiesen werden, was zu Verletzungen oder falscher Belastung führen kann“, sagt Verbandssprecher Wulf. Unerfahrenen Trainierenden sei deshalb eher ein Kurs im Fitnessstudio mit direkter Betreuung anzuraten.

Wulf weist außerdem darauf hin, dass die Trainingsauswahl bei den Onlineangeboten begrenzt ist: „Meist sind es Kurse mit geringem Bewegungsradius und ohne aufwändiges Equipment“, sagt er. In den meisten Fällen finde das Training mit dem eigenen Körpergewicht statt.

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Anfänger sollten sich zu Beginn außerdem nicht überlasten, sondern langfristig dabeibleiben, raten Sportwissenschaftler. Als Faust­regel gilt für Einsteiger ein Training von etwa zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils 30 bis 45 Minuten als ideal. Zwischen den Trainings sollten zwei bis drei Tage Pause liegen.

Wer das erste Mal Onlinesportangebote nutzt, der sollte außerdem im Probeabo die Technik testen. Denn erst im Praxisbetrieb wird klar, ob die Internetverbindung ausreicht, oder es sonstige technische Schwierigkeiten gibt.

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