Warum Gold weniger wert ist, als viele glauben

Gold ist ein beliebtes Anlageobjekt – doch Renditen gibt es damit kaum, sagt RND-Kolumnist Matthias Urbach.

Gold ist ein beliebtes Anlageobjekt – doch Renditen gibt es damit kaum, sagt RND-Kolumnist Matthias Urbach.

Vor zwei Wochen tauchte im New Yorker Central Park ein kniehoher goldener Kubus auf, 186 Kilo schwer. Irgendwie als Kunst gemeint, im Wesentlichen aber ein Marketinggag für die Ausgabe einer neuen Kryptowährung.

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Nichts symbolisiert Wert und Beständigkeit so sehr wie das Edelmetall. Sobald es eine Krise gibt oder Inflation droht, kaufen viele kleine und große Anleger Gold ein. Aktuell ist wieder so ein Moment.

Leider ist Gold nicht so beständig, wie viele glauben: Sein Wert schwankt stärker als der eines weltweiten Aktienkorbs, etwa des MSCI World – wie meine Kollegen bei „Finanztip“ ermittelt haben. Außerdem ist Gold letztlich totes Kapital: Es erwirtschaftet keine Zinsen, keine Dividende. Deshalb brachte seit 1975 ein Investment in den MSCI World jährlich im Schnitt mehr als doppelt so viel Rendite ein wie Gold.

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Gold: Eine bedrückende Rechnung – vor allem mit der Inflation

Gerade wer in Krisenzeiten Gold kauft, muss mit Verlusten rechnen. Ein Beispiel: 1979 siegte im Iran die islamische Revolution, Ende des Jahres marschierte die Sowjetunion in Afghanistan ein. Die folgende Ölkrise und die unruhige Weltlage schickte den Goldpreis im Januar 1980 auf ein Rekordhoch von 850 US-Dollar pro Feinunze. Diesen Stand erreichte er erst wieder, nachdem er ein Vierteljahrhundert um die 400 US-Dollar geschwankt war.

Noch bedrückender wird die Rechnung, wenn man die Inflation berücksichtigt. 850 US-Dollar aus dem Jahr 1980 entspricht heute der Kaufkraft von etwa 3000 Dollar. Der Goldkurs lag seitdem aber nie über 2100 Dollar pro Feinunze, aktuell steht er bei 1850.

Eher eine Versicherung als eine Geldanlage

Kein Zweifel: Wer in stabilen Zeiten Gold kaufte und es in Krisenzeiten verkaufte, konnte ordentlich Gewinn machen. Das klappt aber nicht immer – und ist am Ende Spekulation.

Manche kaufen Gold, um sich gegen einen Währungscrash abzusichern. Wer das fürchtet, sollte Gold in Barren und Münzen kaufen – und es auch als Versicherung sehen. Also als etwas, das eher Geld kostet. Mehr als 10 Prozent Ihrer Geldanlage sollten Sie deshalb auf keinen Fall dafür einsetzen.

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Matthias Urbach ist Vizechefredakteur des Geldratgebers „Finanztip“, der zur gleichnamigen Stiftung gehört. Er erklärt an dieser Stelle immer dienstags, wie man Gelddinge selbst regelt. Weitere Tipps gibt Urbach im wöchentlichen Verbraucher-Newsletter (finanztip.de/newsletter).

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