Negativzinsen nagen an dem Geld vieler Bankkunden auf dem Konto. Jetzt leitet die ING Deutschland für ihre Kunden die Trendwende ein. Finanzinstitute in Hannover warten noch ab.
Frankfurt/Hannover.Sparer können auf ein Ende der Negativzinsen hoffen. Mit der ING Deutschland schafft die größte Direktbank des Landes für die meisten Kunden das sogenannte Verwahrentgelt ab. Zum 1. Juli erhöht das Institut die Freibeträge für Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten von derzeit 50.000 auf 500.000 Euro pro Konto. Darüber hinaus eröffnet die ING auch für Neukunden wieder Tagesgeldkonten. Damit können Sparer bald eine Million Euro ohne Strafzinsen bei der Bank anlegen.
Die ING begründet ihren Schritt unter anderem mit der bereits positiven Zinsentwicklung an den Kapitalmärkten. Mitte Dezember lag die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen noch bei minus 0,4 Prozent – seither ist sie um 1,5 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent gestiegen. In der Finanzbranche rechnet man damit, dass in Folge der angekündigten Zinsschritte der Europäischen Zentralbank (EZB) bald auch die kurzfristigen Zinsen wieder in den positiven Bereich drehen. „Wir haben als eine der letzten Banken ein Verwahrentgelt eingeführt und schaffen es als eine der ersten quasi wieder ab“, sagte ING-Vorstandschef Nick Jue.