Tierhaltungskennzeichnung

Landvolk sieht Nachbesserungsbedarf bei Tierwohllabel

Fleischwaren liegen in einer Theke einer Fleischerei.

Fleischwaren liegen in einer Theke einer Fleischerei.

Hannover (dpa/lni). In der Diskussion um eine verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung des Bundes sieht das Landvolk Niedersachsen noch viel Nachbesserungsbedarf. «Die Kennzeichnung muss erstens breiter sein und sie muss zweitens mit dem bisherigen Kennzeichnungssystem kompatibel sein», sagte Landvolkpräsident Holger Hennies zum Gesetzesentwurf, der jüngst von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) vorgelegt wurde.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

«Wir brauchen auch ein Kontrollsystem, was funktioniert», sagte Hennies der Deutschen Presse-Agentur. Das gebe es mit der von der Branche gestarteten Initiative Tierwohl bereits. Es sei nicht sinnvoll, für ein staatliches Tierkennzeichnungssystem wieder komplett neue Strukturen aufzubauen. Das würde unnötig Ressourcen und Zeit, die die Schweinehalter in Deutschland nicht mehr haben, kosten. Der Staat müsse mit seinem System an den bestehenden Strukturen andocken, forderte der Landvolkpräsident.

Notwendig sei auch eine Herkunftskennzeichnung für Fleisch, sagte Hennies. Die müsse auch für verarbeitete Fleischwaren, wie etwa Wurstprodukte, gelten. Die Lebensmittelhersteller verwendeten auch importiertes Fleisch aus Ländern, in denen die Haltungsstandards weitaus niedriger seien als in Deutschland. Die Kunden im Geschäft müssten genau sehen, woher die Rohwaren für die Produkte kommen. Verarbeitete Ware müsse nach Haltung und Herkunft gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnungspflicht müsse möglichst für alle Lebensmittel gelten. «Sonst hilft es erst einmal nichts, sondern ist nur ein Trostpflästerchen», sagte Hennies.

Erforderlich sei auch ein Finanzierungskonzept für den Umbau der Tierhaltung. «Da ist aber nicht nur der Staat, sondern auch der gesamte Handel und der Gastrobereich gefordert», sagte Hennies. Nur so könne ausreichend Geld ins System kommen, um die Forderungen von Politik und Teilen der Gesellschaft nach tiergerechterer Haltung zu erfüllen. Hennies verwies dazu auf ein Expertengutachten der früheren Bundesregierung, die dazu Vorschläge gemacht hatte. Es gelte nun, diese zeitnah angepasst umzusetzen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

© dpa-infocom, dpa:221226-99-18426/2

Mehr aus Wirtschaft Niedersachsen

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken