Der Reisekonzern findet zwar neue Geldgeber – er muss bei der Ausgabe neuer Aktien aber Abschläge in Kauf nehmen. Weitere Kapitalerhöhungen dürften hingegen schwierig werden.
Hannover. Obwohl die meisten Analysten vom Kauf der Tui-Aktie abraten, konnte der Reisekonzern erneut sein Kapital erhöhen. In der Nacht zu Mittwoch hat das Unternehmen bei Investoren 425 Millionen Euro frisches Geld eingesammelt, um damit einen Teil der staatlichen Finanzhilfen aus der Corona-Krise zu tilgen. „Wir setzen um, was wir angekündigt und zugesagt haben“, sagte Vorstandschef Friedrich Joussen. „Unser Ziel ist, zügig zur Normalität zurückzukehren und uns auf neues Wachstum zu fokussieren.“
Die Tui hat 162,3 Millionen neue Aktien zum Preis von jeweils 2,62 Euro platziert. Mit dem Erlös und mit vorhandenen Barmitteln wolle man eine der beiden stillen Einlagen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) im Volumen von 671 Millionen Euro zurückzahlen, teilte der Konzern mit. Zudem soll die Kreditlinie der Staatsbank KfW um 336 Millionen auf 2,1 Milliarden Euro verringert werden. Daneben stehen noch eine weitere stille Einlage des WSF über 420 Millionen Euro und eine Optionsanleihe über 59 Millionen Euro aus.