Darum ist diese Rentenerhöhung doppelt gut
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Eine ältere Frau zählt Geld (Symbolfoto). Die Rentenerhöhung fällt so hoch aus, dass auch Fachleute davon überrascht sind.
© Quelle: Marijan Murat / dpa
Berlin. Die deutliche Rentenerhöhung ab dem 1. Juli ist gleich doppelt erfreulich. Denn erstens wird das Plus von mehr als 5 Prozent im Westen und mehr als 6 Prozent im Osten vielen Menschen in Zeiten steigender Preise helfen – auch wenn es nicht alle Probleme löst. Und zweitens lässt sich über diese Erhöhung ehrlich sagen: Sie ist generationengerecht zustande gekommen.
Die Bedeutung des Nachholfaktors
Was bedeutet das? Die Ampelregierung setzt den Nachholfaktor, den die große Koalition ausgesetzt hatte, wieder ein. Das heißt: Weil die Rentengarantie die Menschen im vergangenen Jahr vor einer Rentenkürzung geschützt hat, fällt die Rentenerhöhung in diesem Jahr im Gegenzug etwas geringer aus.
Das ist ein faires Verfahren, das die Interessen der jüngeren und mittleren Generation angemessen mit denen der Rentnerinnen und Rentner in Ausgleich bringt. Selbst Fachleute sind erstaunt, dass in diesem Jahr am Ende trotzdem eine so deutliche Erhöhung herausgekommen ist. Umso erfreulicher ist sie!
Zugleich sind alle Sorgen berechtigt, dass gerade diejenigen mit niedrigen Renten in diesem Jahr unter höheren Preisen leiden werden. Die Regierung muss mit Blick auf hohe Heiz‑, Strom‑ und Energiekosten für weitere Entlastungen sorgen. Ein erstes Entlastungspaket ist auf den Weg gebracht, ein zweites soll kommen. Wichtig ist, dass die Ampelparteien insbesondere die Rentnerinnen und Rentner mit schmalem Budget nicht vergessen.
Hilfe für sie muss in ökonomisch so harten Zeiten wie diesen eine Selbstverständlichkeit sein. Nur: Das ist eben nicht Aufgabe der Rentenversicherung. Das Geld dafür muss und wird aus dem normalen Bundeshaushalt kommen.