„Überflutungen drohen überall“
Was Starkregen anrichten kann, weiß man spätestens seit den Sturzfluten im Ahrtal. Karten, die das Risikopotenzial abbilden, fehlen aber bundesweit oft. Kaum eine Region in Deutschland ist wirklich sicher – und nur die Hälfte der Hausbesitzerinnen und ‑besitzer hat eine entsprechende Versicherung.
München. Zu viel Wasser konzentriert an einem Ort wirkt oft verheerend. „Überflutungen drohen überall, auch da wo keine Gewässer sind“, warnt Theo Schmitt. Deshalb hat der emeritierte Professor für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Kaiserlautern mit Kolleginnen und Kollegen der Bundeswehruniversität München in einer Studie ermittelt, wie es in der Republik um Warnsysteme in puncto Starkregen steht. Deren Resultate kann man so zusammenfassen: Deutsche Städte und Gemeinden haben oft keine Ahnung, was ihnen bei Starkregen blüht. Bundesweit gibt es erhebliche Defizite bei der Prävention und beim effektivem Schutz vor Unwetterkatastrophen. „Die Brisanz ist deutlich“, findet Schmitt.
„Starkregen und urbane Sturzfluten – Agenda 2030″ lautet der Titel der nun vorgestellten Unwetterstudie, die Mahnung und Handlungsempfehlung zugleich ist. „Es gibt kaum eine Region in Deutschland, die vor Starkregen und urbanen Sturzfluten sicher ist, betont Schmitt. Durch den Klimawandel würden Wetterextreme immer schlimmer und sie würden an immer mehr Orten immer häufiger auftreten. Diese Sicht teilen auch Klimatologen oder Schadensversicherer.