Steigende Energie- und Lebensmittelpreise

Bis zu 2 Euro – auch die Kugel Eis wird teurer

Jede fünfte Kugel Eis in Niedersachsen weist Hygienemängel auf oder überschreitet vorgeschriebene Richtwerte. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Landesamtes für Verbraucherschutz.

Pünktlich zum Sommer könnte auch die Eiskugel teurer werden. Die ersten Regionen melden bereits Preise von 2 Euro pro Kugel – in der Kühltruhe könnte das anders aussehen (Symbolbild).

Aufgrund der hohen Inflation könnte in diesem Sommer auch die Eiskugel teurer werden. Einzelne Regionen in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen melden zum Saisonbeginn bereits angezogene Preise in Höhe von 2 Euro pro Kugel. Hersteller verweisen dabei auf steigende Kosten: Zutaten werden teurer, Strom- und Heizkosten gehen in die Höhe. Im vergangenen Jahr kostete eine Kugel Eis in Stuttgart, Berlin oder Leipzig über 1,80 Euro. In München lag der Schnitt sogar bei 2,10 Euro. Der bundesweite Durchschnitt lag bei 1,47 Euro.

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Vor allem Eisdielen seien von den ansteigenden Kosten für Lebensmittel und Energie betroffen. Die Sprecherin des Verbands für Speiseeishersteller Uniteis e. V. konnte zwar keinen bundesweiten Preisanstieg beziffern, sie zeigte sich gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) allerdings nicht überrascht: „Es wundert mich nicht, dass die Preise steigen. Die Preise steigen überall – Lebensmittel, Energiekosten, Benzin.“ Auf die knapp 9000 deutschen Eisdielen kämen aktuell wachsende Kosten zu, bereits in den vergangenen Jahren habe Corona das Geschäft belastet.

Carnio spricht bei den wachsenden Speiseeispreisen eher von einer Preisangleichung. „Wenn Strom- und Heizkosten, Benzin- und Lebensmittelpreise steigen, dann müssen sich auch Eisverkäufer daran orientieren.“ Es sei falsch, zu denken, der Preis könnte bei steigenden Kosten gleich bleiben. Regional gebe es große Unterschiede: Wie hoch ist die Miete? Ist es ein Familienbetrieb? Wie groß ist die Eiskugel? All diese Faktoren unterscheiden sich von Eisdiele zu Eisdiele, so die Uniteis-Sprecherin.

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Bleiben die Preise in der Kühltruhe gleich?

Im Einzelhandel sei die aktuelle Lage zwar ähnlich – auch hier hätten industrielle Hersteller von abgepacktem Speiseeis mit höheren Energie- und Lebensmittelkosten zu kämpfen –, allerdings müsse das nicht bedeuten, dass das Eis in der Kühltruhe teurer wird. „Die Situation ist so, dass die Hersteller auf der Beschaffungsseite höhere Energie- und Rohstoffkosten haben, auf der anderen Seite haben wir in Deutschland einen stark konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel“, so Ernst Kammerinke, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie, gegenüber dem RND. „Diese besondere Situation lässt offen, ob etwaige Kostensteigerungen auf der Beschaffungsseite adäquat umgesetzt werden können.“

„Die Eisdielen können sagen: ‚Ich hab höhere Rohstoffkosten, und deshalb kostet die Kugel jetzt statt 1,30 Euro 1,70 Euro. Der Produzent von industriell gefertigtem Speiseeis muss mit seinem Kunden im Handel sprechen“, so Kammerinke. Die Hersteller aber werden ihre Kalkulation mit Hinblick auf die aktuelle Situation ebenfalls überprüfen müssen, vor allem in Bezug auf Energie und Rohstoffe.

Der Marktanteil von industriell hergestelltem Speiseeis macht in Deutschland rund 86 Prozent des Marktes aus. Im Jahr 2020 hat eine Person in Deutschland im Schnitt acht Liter Speiseeis vertilgt.

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