Tagesgeld lohnt sich wieder
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Sparbuch, Tagesgeld und Co. werden durch die Zinswende wieder interessanter.
© Quelle: dpa
Die Zinsen steigen und werden es weiter tun. Um gleich 0,75 Prozentpunkte erhöht die Europäische Zentralbank (EZB) zum 14. September ihre Leitzinsen – stärker als erwartet.
Außerdem deutete die EZB weitere Erhöhungen an. Damit will sie verhindern, dass sich die Inflation verselbstständigt. Tatsächlich müssen wir auch 2023 mit hoher Inflation rechnen – womöglich ähnlich hoch wie dieses Jahr.
Aktuell steht der Hauptrefinanzierungssatz für Banken, der wichtigste Leitzins der EZB, bei 1,25 Prozent. Er setzt einen oberen Rahmen fürs Tagesgeld. Dieser Zins könnte bis Jahresende noch auf 2 Prozent steigen. Im kommenden Jahr rechnet das Institut für Weltwirtschaft sogar mit 2,75 Prozent. Entsprechend besser werden die Angebote für Tages- und Festgeld.
Bei vielen Deutschen liegt das Ersparte auf dem Girokonto
Viele haben ihr Erspartes noch auf dem Girokonto liegen. Schluss damit! Nach guten Tagesgeldangeboten zu schauen lohnt sich wieder. Meine Kollegen von „Finanztip“ bieten einen Zinsvergleich bei Banken, die Ihr Geld sicher aufheben. Aktuell, in der dritten Septemberwoche, bietet die Renault-Bank direkt nach „Finanztip“-Kriterien den besten Zins: 0,55 Prozent.
Höhere Zinsen bringt Festgeld: bei einem Jahr Laufzeit aktuell etwa 1,5 Prozent. Weil die Zinsen gerade so schnell steigen, sollten Sie Ihr Geld nicht länger als ein Jahr fest anlegen.
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Haben wir Einfluss darauf, wann wir sterben?
Manche Menschen sterben erst dann, wenn sie sich von einer geliebten Person verabschieden konnten. Andere leben auf ein bestimmtes Ereignis hin und schöpfen daraus offenbar Kraft. Queen Elizabeth II. starb nur einige Wochen nach ihrem Thronjubiläum. Kann unser Lebenswille wirklich den Todeszeitpunkt beeinflussen?
Mein Tipp: Legen Sie in mehreren Portionen an. Nehmen wir an, Sie wollen 10.000 Euro sparen. Dann legen Sie jetzt 5000 für ein halbes Jahr fest an – und 5000 für ein ganzes Jahr. Nach einem halben Jahr wird die erste Hälfte wieder frei. Diese legen Sie dann auch als einjähriges Festgeld an (zum wahrscheinlich besseren Zins). Praktischer Effekt: Jedes halbe Jahr wird die Hälfte des Festgeldes verfügbar.
Das Prinzip funktioniert auch mit mehrjährigem Festgeld, indem Sie es auf entsprechend mehr Portionen aufteilen.
Behalten Sie also genug Tagesgeld wegen der hohen Nachzahlungen für Strom und Heizen! Legen Sie aber auch in Festgeld an, um Ihre persönliche Inflation ein wenig abzumildern. Über die Rolle von Aktien dabei habe ich hier schon geschrieben.
Matthias Urbach ist Vizechefredakteur des Geldratgebers „Finanztip“, der zur gleichnamigen Stiftung gehört. Er erklärt in der RND-Kolumne „Der Haushälter“ jeden Dienstag, worauf Verbraucherinnen und Verbraucher in Gelddingen achten sollten. Weitere Tipps gibt Urbach im wöchentlichen Verbraucher-Newsletter. Alle bisherigen Kolumnenbeiträge finden Sie hier.