5 bis 10 Prozent: Auch Versicherungen werden teurer
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Steigerten im vergangen Jahr den Umsatz – und werden jetzt noch einmal teurer: Versicherungen bei der Allianz.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
München. Versicherungskunden und -kundinnen müssen mit steigenden Kosten rechnen. Im Schnitt sollen sie in mit Deutschland vergleichbaren Märkten in den meisten Fällen um 5 bis 10 Prozent steigen oder wurden bereits erhöht, erklärte Allianz-Finanzchef Giuilio Terzariol zur Vorlage eines Zwischenberichts in München. In Einzelfällen könnten die Aufschläge auch über 10 Prozent liegen. Ins Detail gehen oder Beispiele nennen, wollte der Manager nicht.
Vereinzelt haben Konkurrenten und Konkurrentinnen für die Kfz‑Versicherung bereits steigende Beiträge angekündigt. Autoreparaturen würden sich verteuern, weil Werkstätten inflationsbedingt ihre Preise erhöhten, bestätigte Terzariol. Darauf müsse auch die Allianz reagieren. Alle Versicherer seien mit den gleichen Problemen bei der Inflation konfrontiert.
Die Wechselrunde für Kfz‑Versicherungen im Herbst dürfte spannend werden
Die kommende Wechselrunde in der Kfz-Versicherung diesen Herbst dürfte damit spannend werden. Zum allgemeinen Stichtag Ende November suchen traditionell Tausende Kfz‑Versicherte nach dem günstigsten Tarif. Inflationsdruck könnte dieses Jahr besonders viel Bewegung bringen. Die Allianz hat dabei neben ihren Kfz‑Normaltarifen mit der paneuropäischen Onlinetochter Allianz Direct noch ein zweites Eisen im Feuer. Vor kurzem hatten die Münchner erklärt, sich mit den Direct-Tarifen ab September vollständig bei Check 24 als führendem Vergleichsportal für Kfz‑Tarife listen zu lassen und dabei vor allem preissensitive Kunden und Kundinnen und Wachstum im Fokus zu haben.
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Apple veröffentlicht Street-View-Klon – doch die Proteste bleiben aus
Bürgerproteste, Datenschutzbedenken, Panik in der Lokalpolitik: Als Google 2010 seinen Dienst Street View nach Deutschland bringt, ist das Projekt schnell gestorben – zu groß der Widerstand in der Bevölkerung. Nun probiert es Apple mit einer ganz ähnlichen Funktion. Warum bleiben die Proteste aus?
In den letzten Jahren hat Allianz in der Kfz‑Versicherung dagegen hier zu Lande im Wechselgeschäft meist Kunden und Kundinnen an günstigere Anbieter und Anbieterinnen verloren. Huk Coburg ist inzwischen zum deutschen Marktführer bei Kfz‑Policen aufgestiegen. Die Inflation und branchenweite Prämienerhöhungen bieten nun eine Chance, über spitze Kalkulation wieder Kunden und Kundinnen zurückzugewinnen. Aber Terzariol ließ sich im Geschäft mit Kfz‑Policen noch nicht in die Karten schauen und gab auf Fragen zur dortigen Prämienkalkulation keine Auskunft.
Im Prognosemittel 13,4 Milliarden Euro operativer Gewinn 2022
Klarstellte er dagegen, dass sein Haus von bisherigen Prognosen zum Jahresgewinn trotz Inflation, eines teuren Vergleichs in den USA, eines kostspieligen Teilrückzugs aus Russland und auch wachsenden Spannungen zwischen China und den USA nicht abrückt. Ende 2022 wollen die Münchner einen operativen Gewinn zwischen 12,4 und 14,4 Milliarden Euro eingefahren haben. Im Mittel wäre das eine Stagnation gegenüber dem Vorjahr. Zum Halbjahr hat die Allianz nun die Hälfte dieses Werts erreicht und wähnt sich auf gutem Weg.
Die Umsätze haben nach sechs Monaten 2022 weltweit um gut 7 Prozent auf über 81 Milliarden Euro zugelegt. Die Hälfte des Zuwachses ging bereits auf das Konto von Kostenerhöhungen, wobei Preisaufschläge im globalen Schnitt mit knapp 6 Prozent bei Sachversicherungen besonders hoch ausgefallen sind. Das gibt Versicherten einen Vorgeschmack auf die zweite Jahreshälfte.
In der von Inflationstendenzen und Kursverlusten besonders betroffenen Sparte Vermögensverwaltung hat die Allianz zum Halbjahr auf den ersten Blick hohe 197 Milliarden Euro an Anlagegeldern verloren. Bei einem für Dritte insgesamt verwalteten Anlagevolumen von knapp 1,8 Billionen Euro relativieren sich die Abgänge allerdings. Mit dem Skandal bei Hedgefonds der US‑Tochter AGI habe der Abfluss nichts zu tun, meinte Terzariol. Die Allianz hatte in den USA Anlegern und Anlegerinnen hohe Verluste beschert, dabei gegen eigene Anlagerichtlinien verstoßen und entsprechende Schuld eingestanden. Für einen Vergleich mit Betroffenen mussten 5,6 Milliarden Euro zurückgestellt werden.