Die Luftfahrt soll klimaneutral werden
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Die Bundesregierung hat ein Strategiepapier zur klimaneutralen Luftfahrt vorgestellt.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Berlin. Wie sieht die Zukunft der Luftfahrt aus? Und wie lässt sich der Luftverkehr klimaschonend gestalten? Darauf will die Bundesregierung nun Antworten finden. Am Dienstag stellte die Luftfahrtskoordinatorin der Regierung, Anna Christmann (Grüne), gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Oliver Luksic (FDP) ein Strategiepapier zur „klimaneutralen Luftfahrt“ vor. Die Luftfahrt sei ein Schlüsselsektor für Deutschland, betonte Luksic. Für den Weg hin zu klimaneutralem Fliegen sei es wichtig, dass der Staat Leitplanken setze.
Das von den jeweiligen Ministerien – Wirtschaft und Verkehr – gemeinsam erarbeitete Papier behandelt Punkte, wie das Fliegen künftig umweltschonender gestaltet werden kann. Beim Wandel gelte es, Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu erhalten. Dabei komme dieser bis 2025 laufenden Wahlperiode erhebliche Bedeutung zu, um Weichen für effizientere Flugzeuge, alternative Antriebe und einen Markthochlauf neuer Kraftstoffe zu stellen. Auch an Flughäfen sollen Treibhausgasemissionen gesenkt werden, etwa durch mehr Elektrofahrzeuge. Zudem könnten an Flughäfen Fotovoltaik- oder Bodenstromanlagen dazu beitragen, Treibhausemissionen zu senken, heißt es.
Bei der ILA soll es auch um die Klimakrise gehen
Die Ziele im Papier sind durchaus ambitioniert: Man wolle Deutschland zum internationalen Vorreiter des CO₂-neutralen Fliegens machen. Die Vorstellung des Papiers fand am Vortag der Eröffnung der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld statt. Dort treffen am Mittwoch Vertreterinnen und Vertreter der Luft- und Raumfahrtindustrie aufeinander. Bei der vom Ukraine-Krieg überschatteten Messe soll es auch um die Frage der Klimaneutralität gehen. Vorgesehen für den klimaneutralen Umbau des Luftverkehrs sind unter anderem Forschungs- und Förderprogramme.
Zudem soll auch die Bundeswehr mit ihren Flugzeugen als Nachfragerin für neue Kraftstoffe auftreten. Laut Koalitionsvertrag sollen die Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer für Starts von deutschen Flughäfen unter anderem zur Förderung strombasierter Flugkraftstoffe verwendet werden. Grüne Alternativen zum Kerosin sind bislang allerdings kaum entwickelt und werden milliardenschwere Investitionen in Forschung und Entwicklung benötigen. Als Forum für den Umbauprozess ist ein „Arbeitskreis klimaneutrale Luftfahrt“ vorgesehen, in dem Unternehmen, Verbände, Forschung, Gewerkschaften und gesellschaftliche Gruppen vertreten sein sollen.
Mit Material von DPA