Klimaforscher warnt: Hitzewellen kommen in Zukunft immer häufiger vor
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Eine ungewöhnlich frühe und brutale Hitzewelle versengt Teile Indiens, wo Millionen von Menschen von akuter Stromknappheit betroffen sind. Die Nachfrage nach Strom ist auf ein Rekordniveau gestiegen.
© Quelle: Manish Swarup/AP/dpa
Potsdam. Hitzewellen wie derzeit in Indien können nach Angaben des Klimaforschers Stefan Rahmstorf im Zuge des Klimawandels immer häufiger werden. „Solange die globale Erwärmung weitergeht ist klar, dass auch die Hitze-Extreme weiter zunehmen werden“, sagte der Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). In Indien leiden derzeit Millionen Bewohnerinnen und Bewohner unter einer Hitzewelle mit Temperaturen von teils über 45 Grad Celsius - und das schon Ende April, Anfang Mai.
Ausstoß von Treibhausgasen drastisch senken
Ein Ende der Hitzewelle sei zunächst nicht absehbar. In Indien erreiche man derzeit Werte, „wo es wirklich gefährlich ist, sich längere Zeit im Freien aufzuhalten“. Rahmstorf zufolge werden sich Regionen, in denen sich Menschen nicht mehr im Freien aufhalten können, im Zuge der weiteren Erderwärmung immer weiter ausdehnen. Zudem sei Indien derzeit, wegen der Überlastung des Stromnetzes, zunehmend von Stromausfällen betroffen.
Dieses Problem könne seiner Meinung nach nur durch eine rasche Energiewende behoben werden. „Wir müssen das Pariser Abkommen umsetzen, damit das Ganze nicht völlig aus dem Ruder läuft“, warnte Rahmstorf. Allerdings glaube er, dass es seit der Bewegung Fridays for Future ein erhebliches Umdenken auf der ganzen Welt gegeben hat. „Die Menschen verstehen allmählich, dass wir jetzt sofort den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch senken müssen“, sagte Rahmstorf.
RND/dpa