Speiseöl: Diese Alternativlösungen sollten Sie kennen
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Speiseöl ist in Deutschland derzeit Mangelware. Aber es gibt andere Lösungen für verschiedene Anlässe.
© Quelle: IMAGO/Westend61
Wer nun kochen und backen möchte oder Kaltspeisen und Dressings zubereiten möchte, trifft auf leere Speiseölregale im Supermarkt. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Weil Russland Krieg gegen die Ukraine führt, brechen die Getreideexporte nach Deutschland ein. Dadurch gibt es auch weniger Speiseöl wie Raps- oder Sonnenblumenöl. Es wird knapp – und teurer. Laut dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) werden 94 Prozent des deutschen Speiseölbedarfs durch Importe gedeckt. Außerdem ist durch Hamsterkäufe auch die Nachfrage nach Öl gestiegen.
Was tun? Je nach Anlass gibt es verschiedene Möglichkeiten
Ohne Speiseöle wie Sonnenblumen- und Rapsöl zu kochen oder Kaltspeisen wie Dips und Dressings zuzubereiten, erscheint erst einmal wie eine kleine Herausforderung. Aber Not muss hier nicht einmal erfinderisch machen, da es verschiedene andere Möglichkeiten gibt. Grundsätzlich verhalten sich Fette und Öle je nach Sorte und Herstellungsverfahren sehr verschieden, haben unterschiedliche Geschmäcker – und sind dadurch nicht universell einsetzbar. Beim Braten kommt es laut Verbraucherzentrale vor allem darauf an, wie hitzebeständig sie sind.
Zum Braten und Backen
Raps- und Sonnenblumenöl sind beim Braten deshalb so beliebt, weil beide einen hohen Rauchpunkt haben, es also erst bei höheren Temperaturen zu einer deutlich sichtbaren Rauchentwicklung kommt. Außerdem haben diese einen schwachen Eigengeschmack und sind verhältnismäßig günstig.
Sind Raps- und Sonnenblumenöl knapp, können Sie aber auch auf Margarine zurückgreifen. Die hat ebenfalls einen hohen Rauchpunkt. Butter eignet sich hingegen nicht so gut zum Braten, weil einige Bestandteile wie Milchzucker und Eiweiß leicht anbrennen. Andünsten kann man damit aber allemal. Butterschmalz, auch als Ghee bezeichnet, ist im Vergleich noch hitzebeständiger, denn es besteht vor allem aus Fett. Fürs Backen eignen sich Butter und Margarine gleichermaßen wie Butterschmalz bzw. Ghee.
Auch Kokosöl können Sie zum Braten und Backen verwenden, es sollte laut Verbraucherzentrale aus gesundheitlichen Gründen allerdings nur sparsam genutzt werden. Die Transportwege seien dazu lang – und das Öl relativ teuer. In Maßen eigne es sich etwa für asiatische Gerichte, sollte aber am besten fair gehandelt worden sein und Bioqualität haben. Außerdem hat Kokosöl einen starken Eigengeschmack – der beim Braten oder Backen aber erwünscht sein kann.
Daneben kann man Olivenöl zum Braten und Backen benutzen. Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist das sowohl mit raffiniertem als auch nativem – kaltgepressten – Olivenöl möglich. Das Max-Rubner-Institut schreibt, dass allerdings darauf geachtet werden sollte, dass die Temperatur nicht zu hoch sei. Pizza oder Brot kann Olivenöl ein besonderes Aroma geben.
Selbst Mineralwasser können Sie zum Braten nutzen: Dabei sollten Sie beachten, dass Sie eine beschichtete Pfanne verwenden und Wasser nur löffelweise dazugeben. Ihr Essen sollten Sie gut würzen, da Fett als Geschmacksträger fehlt. Auch mit Schweineschmalz können Sie braten – für Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren, ist das allerdings keine Alternative.
Für Marinaden, Dressings und weitere Kaltspeisen
Kaltgepresste Öle kommen vor allem für Kaltspeisen, Salate, Dips und Desserts zum Einsatz. Leinöl, Walnussöl und Kürbiskernöl haben ein intensives Aroma und schmecken etwa gut in Salaten – sind fürs Braten allerdings nicht geeignet. Auch natives Olivenöl schmeckt gut zu Salaten, Brot und Antipasti. Leinöl ist ebenfalls für kalte Gerichte oder zu Kartoffeln und Quark geeignet. So wie Erdnussöl hat es ein nussiges Aroma.
Nähere Auflistungen zu Speiseölen- und Fetten und ihren Rauchpunkten finden Sie auf den Seiten der Verbraucherzentrale oder bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
RND/vv