Mistel à la Miraculix: ein Heilmittel nicht nur für die Liebe
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/GZMCZPH2XRBNFE3OZAO3EQ34HA.jpeg)
Misteln sollen nicht nur Liebespaaren Glück bringen, das Kraut ist auch als Heilpflanze bekannt.
© Quelle: Bernd Wüstneck/zb/dpa
Was sich liebt, das küsst sich – zu Weihnachten auch gern unter dem Mistelzweig. Insbesondere Paaren soll diese Tradition eine glückliche und beständige Beziehung bescheren. Wie viel so ein Mistelzweig dann tatsächlich für die Liebe bewirkt, ist natürlich nicht nachweisbar. Deutlich stichhaltiger sind dagegen die „Zauberkräfte” der Mistel, die der Gesundheit zugutekommen: Denn das immergrüne Gewächs, das meist hoch oben auf Bäumen oder Sträuchern gedeiht, war bereits vor mehr als 2000 Jahren als Heilpflanze bekannt.
Reguliert den Blutdruck und entgiftet die Leber
In Form eines Tees soll die Mistel zum Beispiel zu hohen oder zu niedrigen Blutdruck regulieren, die Leber entgiften, die Verdauung fördern und den Appetit hemmen. Darüber hinaus soll sie beruhigend wirken und das Immunsystem stärken.
Sofern es sich nicht um größere Mengen handelt, dürfen Misteln auch ohne Genehmigung gepflückt werden. Wer dabei ungern wie der Druide Miraculix in den Asterix-Comics mit einer goldenen Sichel auf einem Baum herumkraxeln möchte, bekommt das Kraut aber auch in den meisten Apotheken.
Misteln als Tee genießen – aber keinesfalls roh
Um den Tee zuzubereiten, muss erst ein sogenannter Kaltauszug hergestellt werden. Dafür zwei bis vier Teelöffel getrocknetes Mistelkraut in einen Liter kaltes Wasser legen und einige Stunden oder über Nacht stehen lassen. Dann das Mistelkraut mithilfe eines Siebs herausfiltern und den Sud leicht erwärmen, ohne ihn allerdings zum Kochen zu bringen – fertig ist der Misteltee. Statt den Tee zu trinken, lässt er sich auch für einen Umschlag gegen Gelenkbeschwerden nutzen: Dafür einfach ein Tuch in die lauwarme Flüssigkeit tauchen und auf die jeweilige Stelle legen. Auf keinen Fall darf das Mistelkraut mit heißem Wasser überbrüht werden, da sich sonst schädliche Stoffe herauslösen und im Tee landen. Misteln roh zu essen ist ebenfalls nicht die beste Idee. Denn in diesem Zustand sind die Blätter giftig.
Doch was bedeutet das nun für alle Liebenden? Um eine in jeder Hinsicht gesunde Ehe zu führen, sollten sie wohl auf beides setzen: einerseits die Kusstradition und andererseits den Tee.