Einmal kochen, zweimal essen: Rezepte, die sich mit wenig Aufwand abwandeln lassen
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Wer gut vorbereitet ist, dem gelingt das Kochen schneller.
© Quelle: Conscious Design/Unsplash
Mit Begeisterung wurde anfangs in der heimischen Küche Brot gebacken, Nudelteig durch die Maschine gedreht und manch exotisches Rezept ausprobiert. Mittlerweile hat die Neugier, wie sich manche Rezepte umsetzen lassen, nachgelassen. Mehr als ein Jahr Corona hat bei vielen auch in der Küche für Ermattung gesorgt.
Zwar kochen immer noch mehr Menschen regelmäßig als vor Ausbruch der Pandemie, aber gerade für Familien ist das eine Herausforderung. Das Kochen als familiäres Event zu zelebrieren funktioniert im Alltag auch eher selten. Möglicherweise ist die gemeinsame Zeit am Esstisch auch bedeutender als die, die wir beim Schnippeln und Rühren verbringen.
Einfache und schnelle Rezepte
Nadiya Hussain jedenfalls hält die „Time to Eat“, die Essenszeit, für das Wichtigste, erklärt sie im Vorwort ihres gleichnamigen Kochbuchs (Ars Vivendi, 256 Seiten, 24 Euro). Die britische Fernsehköchin und Foodkolumnistin widmet ihre Neuerscheinung all jenen, denen es an Zeit mangelt, und stellt in dem Buch, wie es im Untertitel heißt, einfache und schnelle Rezepte für ein entspanntes Leben vor.
Dabei befolgt Hussain, deren Eltern aus Bangladesch stammen, sechs Grundregeln. Die erste lautet, dass man nichts wegwerfen solle, und eine weitere: Jedes Gericht macht zwei Mahlzeiten. „Ich bereite immer etwas mehr zu als nötig, in der Hoffnung, eine Mahlzeit in zwei zu verwandeln, ohne zweimal kochen zu müssen.“ Zu vielen Rezepten erklärt sie, wie sich aus der zweiten Portion mit leichten Abwandlungen eine neue Mahlzeit zubereiten lässt. Wunderbar für jene, die ungern zwei Tage hintereinander das Gleiche auf dem Teller haben.
Pizza, Curry und Sorbet: drei Rezepte aus dem Buch „Time to Eat“
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Nadiya Hussain hat das Kochbuch „Time to Eat“ geschrieben. Erschienen ist es im Verlag Ars Vivendi. Das Buch hat 256 Seiten und kostet 24 Euro.
© Quelle: Ars Vivendi
Rezept: Harissa-Bohnen-Pizza
Ein spontanes Frühstück für Momente, in denen man unvorbereitet ist und nicht viel im Gefrier- oder Kühlschrank hat. Dieses Rezept ist eine aufgepeppte Variante der einfachen Baked Beans. Hussain verwendet Naan als Grundlage, andere Sorten (Fladen-)Brot eignen sich aber auch.
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Diese Harissa-Bohnen-Pizza ist eigentlich ein Frühstück.
© Quelle: Chris Terry/Ars Vevendi
Das wird gebraucht: 2 große Naanbrote (alternativ Pita- oder anderes Fladenbrot), 800 g Baked Beans (aus der Dose), 4 TL Rosen-Harissapaste, 1 Handvoll Babyspinat oder 2 Würfel TK-Spinat, 4 Bioeier, 4 Frühlingszwiebeln (gehackt)
So geht’s:
Den Ofengrill auf 160 Grad Celsius vorheizen und ein Backblech bereitstellen. Die Naanbrote nebeneinander auf das Blech legen. Überschüssige Soße der Baked Beans vorsichtig abschöpfen, dann die Bohnen in einem Topf mit Harissa und Spinat mischen. Auf mittlerer Stufe vorsichtig erhitzen.
Etwas warme Bohnenmischung vorsichtig auf die Naanbrote verteilen und mit dem Löffelrücken je zwei Vertiefungen pro Brot hineindrücken. Nicht zu viele Bohnen auf den Naans verteilen, Reste einfach in eine Frischhaltedose füllen und im Kühlschrank aufbewahren, um sie nach Bedarf in der Mikrowelle zu erhitzen.
Die Eier aufschlagen und in die Vertiefungen auf den Naans gleiten lassen (kein Problem, falls die Eier leicht auslaufen). Frühlingszwiebeln über Bohnen und Eier streuen.
Das Ganze für fünf Minuten unter den Ofengrill schieben, bis das Eiweiß stockt und das Eigelb noch leicht flüssig ist – so schmeckt es Köchin Hussain am besten. Ihr Mann hingegen isst keine flüssigen Eier, also grillt sie seine Portion etwa drei Minuten länger, bis auch das Eigelb fest ist.
Sofort servieren und genießen.
Rezept: Jackfruchtcurry mit hefefreiem Naanbrot
Jackfrucht liegt momentan voll im Trend. Hussain findet das bizarr. Denn sie hat sie ihr ganzes Leben lang schon gern gegessen, ganz ohne Modeerscheinung. Wenn sie noch grün sind und nicht süß, seien die Früchte eine großartige Alternative zu Fleisch, weil ihr Fruchtfleisch die entsprechende Konsistenz hat.
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Die Jackfrucht liegt momentan voll im Trend – und ist Bestandteil dieses Currys.
© Quelle: Chris Terry/Ars Vevendi
Das wird für das Curry gebraucht: 10 Knoblauchzehen, 3 cm Ingwer (geschält und gehackt), 1 Zwiebel ,1 EL Salz, 100 ml Pflanzenöl zum Braten, 1 TL gemahlener Zimt, 1 TL Chilipaste, 1 EL Tomatenmark, 1 TL gemahlene Kurkuma, 1 EL Currypulver, 1100 g Jackfrucht in Salzlake (aus der Dose), Koriandergrün (frisch gehackt), Saft von ½ Limette
Das wird für das Naanbrot gebraucht: 500 g Mehl (Type 405, plus mehr zum Arbeiten), 2 EL Schwarzkümmelsamen, 5 EL Zucker, 1 TL Salz, 1 TL Backpulver, 250 ml Vollmilch, Pflanzenöl zum Bestreichen
So geht’s:
Für das Curry Knoblauch, Ingwer, Zwiebel und Salz in der Küchenmaschine zu einer glatten Paste verarbeiten. Bei Bedarf ein klein wenig Wasser zufügen.
Das Öl in einer großen Pfanne mit Antihaftbeschichtung auf mittlerer Stufe erhitzen und den Zimt darin 20 Sekunden dünsten. Die Currypaste untermischen und fünf Minuten anbraten. Falls sie zu stark andickt, ein paar Spritzer Wasser zufügen. Chilipaste, Tomatenmark, Kurkuma und Currypulver unterrühren. Auf mittlerer Stufe sanft köcheln lassen.
Inzwischen die Jackfrucht abgießen und das Fruchtfleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Unter die Zutaten im Topf mischen, 200 Milliliter Wasser unterrühren und sanft köcheln lassen, bis die Mischung wieder vollkommen trocken ist.
Für die Naanbrote das Mehl in einer Schüssel mit Schwarzkümmel, Zucker, Salz und Backpulver mischen. Eine Mulde in der Mitte formen und die Milch hineingießen. Alles mit einem Silikonteigschaber zu einem Teig zusammenbringen. Auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zehn Minuten durchkneten, bis der Teig glatt und elastisch ist. In der Schüssel zehn Minuten ruhen lassen.
Den Backofen auf 240 Grad Celsius (Ober- und Unterhitze) vorheizen und ein großes Backblech im Ofen lassen, bis es heiß ist.
Den Teig in acht gleich große Portionen teilen und nacheinander möglichst dünn ausrollen. Das heiße Backblech aus dem Ofen nehmen und mit Öl bepinseln. Die Teiglinge mit Abstand auf das Blech legen. Im vorgeheizten Ofen zwei Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind, und Öl auf die Naans pinseln, sobald sie aus dem Ofen kommen. Mit den restlichen Teiglingen ebenso verfahren.
Koriander und frisch gepressten Limettensaft unter das Curry rühren.
Falls Naanbrote übrig bleiben, kann man sie einfrieren oder am nächsten Tag als Grundlage für die Harissa-Bohnen-Pizza (siehe vorheriges Rezept) verwenden.
Rezept: Mango-Pfirsich-Sorbet mit Minze
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Dieses Sorbet-Grundrezept funktioniert auch als Limonade.
© Quelle: Chris Terry/Ars Vevendi
Dieses Sorbet ist so schnell zusammengerührt, dass es nicht im Voraus zubereitet werden muss. Reste kann man aber für ein andermal im Gefrierschrank aufbewahren. Das Rezept ist so unkompliziert, dass es mit jeder Obstsorte funktioniert. Köchin Hussain gefällt diese Kombination besonders gut, auch wegen der wunderbaren Farbe und den minzgrünen Flecken.
Das wird gebraucht: 500 g TK-Mango (in Stücken), 400 g Pfirsichhälften (aus der Dose, abgetropft), 4 EL griechischer Joghurt (plus mehr bei Bedarf), 4 EL Zückerrübensirup, 1 kleine Handvoll Minze (frisch gehackt, plus 4 Blätter zum Garnieren)
So geht’s:
Alle Zutaten in der Küchenmaschine pürieren, bis eine dicke, sorbetartige Paste entstanden ist. Zwischendurch stoppen und die Masse von den Schüsselwänden lösen. Falls sich die Mischung nicht bewegt, einen Löffel mehr Joghurt zufügen. Wenn die Masse nach dem Pürieren eher einem Smoothie ähnelt als einem Sorbet, vor dem Servieren 20 Minuten in den Gefrierschrank stellen.
Reste zum Einfrieren in eine Frischhaltebox füllen und diese in einen Gefrierbeutel packen, damit das Sorbet weich bleibt und sich gut portionieren lässt.
Sorbetreste als Drink servieren: Einfach eine Nocke in ein hohes Glas geben, ein paar TK-Beeren zufügen (wenn gerade welche im Gefrierschrank liegen) und Limonade darübergießen. Fertig ist ein kaltes Erfrischungsgetränk mit tropischem Geschmack.