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Forschungsschiff “Polarstern” erreicht nahezu eisfreien Nordpol

Der «Polarstern» hat den Nordpool wegen weniger Meereis schneller erreicht als gedacht.

Der «Polarstern» hat den Nordpool wegen weniger Meereis schneller erreicht als gedacht.

Bremerhaven. Der deutsche Forschungseisbrecher "Polarstern" hat am Mittwoch den Nordpol erreicht. Das Schiff habe eine Route nördlich von Grönland genommen, das in der Vergangenheit dicht mit teilweise mehrjährigem Eis bedeckt war, teilte das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, in Bremerhaven mit. Vor Ort habe sich jedoch gezeigt, dass das Meereis am Pol großflächig geschmolzen sei. Die Expedition "Mosaic" erforscht derzeit das Klimasystem in der zentralen Arktis.

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Normalerweise gibt es wegen des dicken Eises kaum ein Durchkommen

"Polarstern"-Kapitän Thomas Wunderlich sei von dem weichen und löchrigen Eis überrascht gewesen, hieß es. "Das habe ich so weit im Norden noch nicht erlebt." Die Situation sei für die Region historisch. Normalerweise sei nördlich von Grönland wegen des dickeren und älteren Eises kaum ein Durchkommen.

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Weil zunächst unklar gewesen sei, ob die lockere Eisbedeckung auf Winde und Strömungen zurückzuführen ist, habe die Befürchtung bestanden, dass ein Wetterwechsel das Eis wieder zusammenschieben könnte. "Das hätte bedeutet, dass wir wie in einer zugeschnappten Mausefalle im Eis eingeschlossen gewesen wären", sagte Expeditionsleiter Markus Rex.

Forscher wollen als letztes die Gefrierphase des Eises untersuchen

Für die letzte Phase der Expedition wollen die Forscher den Angaben zufolge die sogenannte Gefrierphase in den Fokus nehmen. Es sei das letzte Puzzlestück, das den Wissenschaftlern in der Beobachtung des gesamten Jahreszyklus des Eises der Arktis noch fehlt.

Wissenschaftler aus 20 Nationen erforschen an Bord der "Polarstern" die Arktis im Jahresverlauf. Von Herbst 2019 bis Herbst 2020 driftet der Eisbrecher dazu eingefroren im Eis durch das Nordpolarmeer. Für das Projekt arbeiten mehr als 80 Institute zusammen. Das Budget der Expedition beträgt mehr als 140 Millionen Euro.

RND/epd

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