Künstliche Wimpern liegen im Trend: Das Revival der “Fake Lashes”

Vom Wimpern-Lifting über „Fake Lashes“ bis hin zu magnetischen Alternativen: An Möglichkeiten zur Wimpernverlängerung mangelt es nicht.

Vom Wimpernlifting über “Fake Lashes” bis hin zu magnetischen Alternativen: An Möglichkeiten zur Wimpernverlängerung mangelt es nicht.

Hannover. Ein ausgiebiges Contouring verhilft zu betonten Wangenknochen, matte, kräftige Farben zaubern den perfekten Schmollmund und dichte, voluminöse Augenbrauen verleihen dem Gesicht einen selbst auserwählten Rahmen: “Viel hilft viel” lautet offenbar das jüngste Motto der Kosmetikbranche, die selbstverständlich auch für das aktuelle Must-have vorgesorgt hat. Künstliche Wimpern, ebenso bekannt als “Fake Lashes” oder “False Lashes”, liegen – Stars wie Kim Kardashian, Katy Perry und Heidi Klum sei Dank – sowohl auf dem roten Teppich als auch in alltäglichen Situationen wie dem Gang in den Supermarkt im Trend.

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Das Revival der künstlichen Wimpern

Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Die Härchen umsäumen die Augen, die im Volksmund als Spiegel der Seele gelten, und sowohl Schutzbedürftigkeit, Unschuld als auch die Bereitschaft zum Flirten signalisieren. Kurzum: Ohne einen möglichst verführerischen Wimpernaufschlag nützen auch die vollsten und schönsten Lippen nichts. Eine Erkenntnis, die längst keine Neuheit ist. Denn die künstliche Alternative gibt es schon seit beinahe 100 Jahren.

Max Factor als Pionier der “Fake Lashes”

Als Pionier der Bewegung gilt der noch immer namhafte Kosmetiker Max Factor. Er stattete die Schauspielerin Phyllis Haver im Jahr 1927 für ihre Rolle als Roxie Hart im Musical “Chicago” mit falschen Wimpern aus. Anschließend kamen die Schönheitshelfer daher vor allem in der Film- und Modeindustrie zum Einsatz. Stars wie Rita Hayworth und Marylin Monroe profitierten von ihnen, bis das britische Modell Twiggy den Look in den Sechzigern alltagstauglich machte und der Handel auf den Zug aufsprang. Spätestens seit dieser Wendung gehörten die Gardinen fürs Auge zur Beautyroutine einer jeden Großstädterin. Nicht umsonst landete die niedersächsische Schlagersängerin Renate Kern im Jahr 1968 einen Hit in den deutschen Charts, als sie sang “Du musst mit den Wimpern klimpern”.

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Der “False Lashes”-Effekt: Strategien zur Wimpernverlängerung

Nun sehnt sich keine halbwegs emanzipierte Frau nach den Zeiten zurück, in denen es als Aufgabe des weiblichen Geschlechts galt, den Schein des makellosen Äußeren täglich zu wahren. Und doch erfreuen sich künstliche Wimpern wieder großer Beliebtheit. Einer Umfrage des Verbands der Vertriebsfirmen Kosmetischer Erzeugnisse (VKE) nach glauben rund 62 Prozent der deutschen Frauen an den Trend.

An Möglichkeiten zur Umsetzung mangelt es nicht. Vom Wimpernlifting, das sich auf die vorhandenen Härchen konzentriert, über “Fake Lashes”, die mit einem speziellen Kleber am Wimpernkranz haften, bis hin zu magnetischen Alternativen hält die Branche alles bereit, was das altbekannte Auge des Betrachters begehrt. “Dabei kann jede Strategie sowohl natürlich als auch intensiv wirken”, sagt Boris Entrup, ehemaliger Juror bei “Germany’s Next Topmodel” (GNTM) und Deutschlands bekanntester Make-up-Artist.

Das Wimpernlifting – für den natürlichen Look

Wer sich für ein Wimpernlifting entscheidet, erhält im Kosmetikstudio eine Behandlung mit Chemikalien, bei der die Härchen im Idealfall gefärbt und, ähnlich wie bei der Nutzung einer Wimpernzange, nach oben gebogen werden. Der Effekt hält etwa vier bis sechs Wochen und kostet Beautyliebhaberinnen zwischen 50 und 80 Euro. Eine Investition, die sich Entrup zufolge lohnt: “Dadurch, dass den Härchen am Ansatz Schwung verliehen wird, öffnet sich das Auge. Das verhilft auch kurzen Wimpern zu einem großen Auftritt.”

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Herkömmliche “Fake Lashes” und Magnetwimpern im Vergleich

Als weitere Option gilt das Anbringen falscher Härchen, die sowohl im Internet als auch in Drogerien in unterschiedlichen Preisklassen und Qualitäten erhältlich sind – entweder in Form von einzelnen Wimpern, Büscheln oder einem vollen Wimpernband. Hierbei werden die natürlichen Härchen mit einer Wimpernzange gebogen und an den Ansätzen getuscht, woraufhin die Lücken gefüllt werden. Achtung: Ein volles Band muss in der Regel entsprechend der Augenform zugeschnitten werden. Dann werden die künstlichen Wimpern, idealerweise mithilfe einer Pinzette, platziert. “Grundsätzlich ist es wichtig, die Härchen mit einem speziellen Kleber möglichst präzise am Wimpernkranz anzubringen”, weiß Entrup. Außerdem spielten der Klebewinkel und die entsprechende Dynamik eine Rolle. “Im schlimmsten Fall wirkt das Auge durch die künstlichen Härchen kleiner.”

Als unkomplizierte Alternative, vor allem für Allergiker, gelten Magnetwimpern. Preislich unterscheiden sie sich zwar nicht von herkömmlichen “Fake Lashes”. Allerdings bestehen sie aus jeweils zwei Bändern, die durch einen kleinen Magneten ober- und unterhalb der eigenen Härchen befestigt werden. Der Nachteil: Eine Wimpernreihe liegt im Blickfeld der Trägerin.

Künstliche Wimpern: Die professionelle Wimpernverlängerung

Wer bei all den Alternativen auf Nummer sicher gehen möchte, kann ebenso auf eine professionelle und dauerhafte Wimpernverlängerung zurückgreifen. “Hierbei sollte ein Kosmetikstudio gewählt werden, das sich Zeit für die Beratung der Kundinnen nimmt und Hygiene großschreibt”, erklärt Entrup. Bei der Methode werden feine, einzelne Härchen auf die eigenen Wimpern geklebt. Das sorgt im Nu für mehr Dichte und eine Extraportion Länge. Die erste Behandlung kostet Beautyliebhaberinnen etwa 100 bis 200 Euro. Das folgende Auffüllen, das circa alle vier Wochen notwendig ist, kommt wesentlich günstiger daher.

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Boris Entrup meint: Bei “False Lashes” gibt es keine Altersgrenze

Ob natürlich oder intensiv, zeitlich begrenzt oder dauerhaft – entgegen der allgemeinen Erwartungshaltung gibt es dem Experten zufolge keine Altersgrenze für künstliche Wimpern. Grundsätzlich gelte aber: “Lieber dezent und gut gemacht als übertrieben.” Im Zweifelsfall helfe es, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. “Hat die Dame in der Bahn überragend schöne Wimpern, fragen Sie sie, welche Strategie sie nutzt oder welches Kosmetikstudio sie besucht. Sie wird sicherlich weiterhelfen”, rät Entrup. “Schließlich freut sich jeder über ein Kompliment.”

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