Mond und Menstruation: Laut Forschern hängen beide Zyklen zusammen
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Bei Frauen bis 35 Jahren ist die Menstruation laut Studie häufiger mit den Mondzyklen synchron als bei älteren Frauen.
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Würzburg. Der Menstruationszyklus von Frauen hängt einer Studie eines Forscherteams aus Würzburg, München, Buenos Aires und den USA zufolge mit Mondzyklen zusammen. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass das menschliche Fortpflanzungsverhalten und der Zyklus der Frauen noch in der Antike weitgehend synchron mit den Mondzyklen waren.
Moderne Lebensgewohnheiten sowie künstliches Licht hätten diesen Gleichtakt heute aber weitgehend verändert, teilte die Universität Würzburg mit. Die Ergebnisse der neuen Studie wurden online in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht.
22 Menstruationszyklen mit Mondzyklen verglichen
Basis der Untersuchung seien die Verläufe der Menstruationszyklen von 22 Frauen, die darüber teils 32 Jahre lang Tagebuch geführt haben, sagt die Würzburger Chronobiologie-Professorin Charlotte Förster, Inhaberin des Lehrstuhls für Neurobiologie und Genetik. Laut dem Forschungsteam wurde dieser Ansatz zur Auswertung solcher Langzeitdaten bisher nicht genutzt. Menstruationszyklen seien mit den drei Mondzyklen verglichen worden: dem Wechsel zwischen Voll- und Neumond, der Position des Mondes „relativ zum Äquator“ sowie seiner elliptischen Bahn um die Erde - also wie nah oder fern er der Erde gerade tatsächlich ist.
Mondzyklus bei Frauen bis 35 Jahren Taktgeber
„Alle drei Mondzyklen beeinflussen das Einsetzen der Menstruation bei Frauen“, fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus. Das nächtliche Mondlicht scheint dabei der stärkste Taktgeber zu sein, aber auch die Gravitationskräfte des Mondes spielen eine Rolle. Bei Frauen bis 35 Jahren ist die Menstruation dabei häufiger mit den Mondzyklen synchron als bei älteren Frauen.
„Nachteulen“ am wenigsten betroffen
Frauen, die typische „Nachteulen“ seien, also entsprechend lange künstliches Licht brennen lassen und sich dadurch recht deutlich vom natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus entfernen, zeigen der Studie zufolge „keine offensichtliche Synchronisation mit dem Mond“, hieß es.
Eine Schwäche hat die Studie nach Angaben der Forscher: die relativ geringe Zahl der untersuchten Frauen. Daher soll die Datenbasis mit einer Handy-App künftig verbreitert werden.
RND/epd