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Rabe oder Krähe – wo liegt da eigentlich der Unterschied?

Kolkraben können jungen Lämmern gefährlich werden.

Kolkraben können jungen Lämmern gefährlich werden.

Vorneweg: Sowohl Raben und Krähen gehören zu derselben Vogelfamilie und bilden die Gattung Corvus. Insgesamt gibt es 42 Arten auf der ganzen Welt. In der Regel werden die größeren Exemplare als Raben und die kleineren als Krähen bezeichnet. Ein genauer Blick auf den Schnabel kann manchmal schon ausreichen, um das richtige Tier zu identifizieren.

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Kolkrabe – der Riese unter den Rabenvögeln

In Deutschland sind vor allem der Kolkrabe, die Saat- und die Aaskrähen verbreitet. Am bekanntesten dürfte dabei der Kolkrabe (Corvus corax) sein. Nicht nur durch sein metallisches, schwarzes Gefieder ist der Vogel außergewöhnlich. Ebenso imponiert er mit einer maximalen Größe von 67 Zentimetern und einer Spannweite von bis zu 130 Zentimetern. Das macht den Kolkraben zum größten Singvogel der Welt. Dazu hat der Rabe einen großen, gebogenen und teilweise befiederten Schnabel.

Wer einem Kolkraben in freier Wildbahn begegnen will, hat inzwischen wieder deutlich bessere Chancen. Galt er noch im letzten Jahrhundert als stark gefährdet, so brüten in Deutschland schon wieder zwischen 15.000 bis 22.000 Paare, die auch in bewaldeten Parks anzufinden sind.

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Die Nähe und Anpassung zum Menschen sorgt aber auch dafür, dass Alfred Hitchcock mit seinem Horrorfilm „Die Vögel“ heute näher an der Realität liegt, als manchem lieb ist. Zwar sind Kolkraben für Menschen ungefährlich, doch stellen sie eine ernsthafte Bedrohung für neugeborene Lämmer dar.

Nebel- oder Aaskrähe – der Allesfresser

Ähnlich leicht wie der Kolkrabe dürfte die Nebelkrähe (Corvus cornix) zu identifizieren sein. Der vor allem in Nord- und Ostdeutschland vorkommende Allesfresser ist je nach Lehrmeinung als Unterart der Aaskrähe (dann Corvus corone cornix) oder eigenständige Art anzusehen. Die Nebelkrähe zeichnet sich durch ein überwiegend graues Federkleid aus. Dazu ist der Vogel mit einer Körpergröße von bis zu 52 Zentimetern zwar kleiner als der Kolkrabe, jedoch die größte in Deutschland beheimatete Krähe. Zudem kommt sie hierzulande deutlich häufiger vor. Die Nebelkrähe ging aus der Rabenkrähe hervor, die etwas kleiner ist, sich jedoch mit ihren biologischen Nachfahren paaren kann.

Durch ihr schwarzes Gefieder lässt sich die Nebelkrähe am ehesten mit dem Kolkraben verwechseln. Wer genauer hinschaut, entdeckt jedoch einen deutlich weniger gebogenen Schnabel bei der Krähe. Die Rabenkrähe sucht als Nahrung vor allem Beeren und Nüsse auf, frisst aber auch Aas und Kleintiere.

Saatkrähe – Ernteschreck oder Erntehelfer?

Die Saatkrähe (Corvus frugilegus) lässt sich an ihrem sehr langen, spitzen und weiß gefärbten Schnabel erkennen. Auffällig ist zudem der abgerundete Schwanz. Saatkrähen brüten in großen Kolonien und sind bevorzugt auf Feldern, Wiesen und Äckern zu beobachten, wo sie ihre Nahrung aus Saatgut und Feldfrüchten beziehen – zum Ärger der Landwirte. Doch auch Mäuse und Insekten stehen auf dem Speiseplan, womit die Vögel wiederum einen Beitrag zur Schädlingsbekämpfung leisten. Wie schädlich Saatkrähen für die Landwirtschaft wirklich sind, lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Intensität saisonal und regional variiert. Laut Naturschutzbund Nabu habe die gezielte Verfolgung durch den Menschen „ihrem Bestand gebietsweise stark zugesetzt“.

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Heimisch ist die Saatkrähe in einem Gebiet, das von Nordfrankreich bis nach Südskandinavien und im Osten bis nach Sibirien reicht. Vereinzelt kommt sie auch in Großbritannien und Südeuropa vor.

Alpendohle – markant von Schnabel bis Fuß

Ebenfalls ein Rabenvogel ist die Alpendohle (Pyrrhocorax graculus). Dieser mittelgroße Vertreter wird 34 bis 38 Zentimeter groß und ist äußerlich eines der auffälligsten Exemplare unter den schwarz gefiederten Vögeln. Die Alpendohle besitzt einen markanten gelben Schnabel und fällt zudem durch ihre roten Beine auf. Darüber hinaus ist sie gut an ihrem einzigartigen Segelflug und ihrem pfeifenden Ruf zu erkennen.

RND

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