Wie sexy darf man(n) sein? „Short Shorts“ sind der Sommertrend für Männer
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/V7BLX67XBJETTNS6JIYWJ5KIB4.jpeg)
Legs are the new abs: Gut definierte Oberschenkel gelten manchen Modeexperten schon als der neue Waschbrettbauch.
© Quelle: Fashionpps/ZUMA Wire/dpa
New York/Los Angeles/London/Mailand. Das Mode-Label Prada und seine Verantwortlichen Miuccia Prada (73) und Raf Simons (53) haben soeben bei der Mailänder Männermodewoche sehr kurze Hosen für Frühling und Sommer 2022 vorgestellt – in den USA und Großbritannien werden „short shorts“ aber auch schon diesen Sommer heiß debattiert; gern auch mit dem Motto „Sommer der Männeroberschenkel“ – sprich #thighguysummer. Gut definierte Oberschenkel gelten manchen Modeexperten als der neue Waschbrettbauch („Legs are the new abs“).
Neues Statussymbol: Oberschenkel
Nach einem Jahr in Schlabberlook und Jogginghose in Zoom-Meetings gehe es nun um schicke Beine in knappen Höschen mit fünf Zoll Schrittlänge (5 inch inseam, also etwa 13 Zentimeter Innennaht/Schrittlänge). Die „New York Times“ zitierte einen Personal Trainer, der behauptete, dass Männer nach Armen, Schultern und Brustpartie nun die Oberschenkel zum Statussymbol trainierten.
Den Hype im angelsächsischen Raum löste in erster Linie ein in Los Angeles geschossenes Paparazzi-Foto des Schauspielers Milo Ventimiglia („This is us“) aus. Er kam mit sehr kurzer Hose aus dem Fitnessstudio. Das führte zu vielen Posts und hetero- wie homosexuellen Fantasien bei Twitter, TikTok und Instagram.
Ventimiglia (43) selbst äußerte sich später, er sei doch bloß ein Mann gewesen, der aus dem Gym komme. Und die Hose sei gar nicht so kurz, er kremple sie für mehr Bewegungsfreiheit aber gerne um.
Wann ist kurz zu kurz?
Der britische „Guardian“ sieht bei der Debatte über Männerbeine und einen kurzen Schritt auch die Frage berührt, inwieweit Männer sich aufreizend kleiden dürften. Schließlich seien männliche Körper und Sexualität in jüngster Zeit allzu oft nur als problematisch und als Belästigung diskutiert worden. Man denke etwa an „MeToo“.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/N2R2Q7VR65BVXL4BWMTZWIBMSE.jpeg)
Wie kurz darf's sein? Ein Model präsentiert bei der Mailänder Modewoche "short short" in einer Kreation von Prada der Kollektion Frühjahr/Sommer 2022.
© Quelle: Fashionpps/ZUMA Wire/dpa
Doch der „Guardian“ gab auch Entwarnung. Wenn es, wie Ventimiglia betonte, nicht um Zeigelust gehe, sondern einfach nur um Aktivität („He’s not being sexy, he’s just doing things“), dann sei das doch ein Fortschritt. Mit den Beinen stehe man im Leben, starke Beine schützten vor Verletzungen und gäben Halt. Hübsche Beine seien in der langsam entspannteren Corona-Pandemie-Phase vielleicht auch Symbol dafür, dass man wieder aktiver und in Bewegung sein könne.
RND/dpa